Volleyballfest wird nicht belohnt
Volleyballfest wird nicht belohnt
Bei der erstmaligen Teilnahme im DVV-Pokal unterliegen die Skurios Volleys den Ladies in Black mit 0:3, halten das Spiel vor hunderten Fans aber lange offen
Eines der wohl größten Komplimente des DVV-Achtelfinalspiels der Skurios Volleys gegen die Ladies in Black aus Aachen kam vom gegnerischen Coach selbst. „Wenn man den Sport-Volleyball mit Begeisterung weiter anstecken muss, dann soll man mal hierhin fahren – oder zu uns kommen“, war Stefan Falter von der Fan-Begeisterung in der Mergelsberg-Sporthalle sehr angetan. Insgesamt 650 Fans feierten das Debut der Skurios Volleys im nationalen Volleyballpokal, bei dem am Ende nur das Ergebnis nicht so recht zur Stimmung in der Halle passte. Mit 0:3 (20:25, 19:25, 19:25) siegten zwar erwartungsgemäß die Gäste aus dem Rheinland, der Volleyball-Erstligist hatte aber vor allem in den ersten beiden Sätzen sichtliche Schwierigkeiten mit den frech aufspielenden Skurios Volleys.
In Aachen hatte man das 3:0 der Skurios Volleys gegen die DSHS SnowTrex Köln vom Vorabend genau verfolgt. Als dann allerdings im ersten Satz ein Aufschlag von Hillary Howe ins Netz ging, rieben sich manche Gäste bei der verdienten 8:5-Führung in der 1. Technischen Auszeit für Borken verwundert die Augen. Dann aber kam Aachen immer besser ins Spiel, wobei beide Teams bis zum 18:18 sehr ausgeglichen spielten. Erst jetzt zeigte sich die spielerische Qualität des Aachener Teams, Angriffe etwa durch die spätere MVP Hillary Howe oder durch die langjährige Nationalspielerin Jana Franziska Poll wurden immer präziser und so holte sich Aachen in der Crunchtime schließlich verdient mit 20:25 den ersten Satz.
Auch im zweiten Satz waren es wieder die Gastgeberinnen, die zumindest zu Beginn den Ton angaben. In beiden Fan-Lagern gab es in der Folgezeit abwechselnden Jubel, denn lange war nicht klar ersichtlich, dass hier ein Erstligist gegen einen Zweitligisten spielte. Häufig gingen Borkener Angriffe, etwa von Anika Brinkmann (bekam später die silberne MVP-Medaille) oder von Żaneta Baran, durch den Aachener Block, doch zugleich gab es immer wieder Abstimmungsfehler in Annahme und Abwehr. Über Zwischenstände wie 2:5, 7:7, 12:11, 14:17 und 15:21 gelang es den Gästen sich etwas abzusetzen, doch schließlich war es erst Aachens dritter Satzball der zum 19:25 und damit zum zweiten Aachener Satzgewinn führte.
Im dritten Satz schließlich fanden die Ladies in Black in ihr Spiel. Schnell stand es 1:8, ehe die Skurios Volleys warm wurden und zur Freude ihrer Fans auf 4:9 verkürzen konnten. Doch dann baute Aachen seinen Vorsprung wieder aus – die Ladies in Black hatten nun “Betriebstemperatur” erreicht. Angesichts einer klaren 4:12-Führung für den Erstligisten war zwar schnell klar, dass es keinen vierten Satz geben würde, die Gastgeberinnen aber wollten sich mit erhobenem Haupt aus dem DVV-Pokal verabschieden. Während Aachen nun auch seinem Neuzugang, der von Köln gekommenen Außenangreiferin Viktoria Dörschug, Spielpraxis gab, kämpften sich die Skurios Volleys noch einmal heran. Beim 15:23 holte Borkens Coach Chang Cheng Liu auch die beiden Nachwuchsspielerinnen Marika Loker und Hanna Dube aufs Spielfeld und die beiden dankte dem Coach sogleich mit guter Leistung. Insgesamt vier Matchbälle vergaben die Aachenerinnen schließlich, ehe sie nach einer letzten Auszeit den Satz mit 19:25-Endstand beendeten und damit die über 60 mitgereisten Aachener Fans erlösten.
Aachens Coach Stefan Falter zeigte sich im anschließenden Trainer-Interview dann auch mit der Leistung der Ladies in den ersten beiden Sätzen unzufrieden und honorierte zugleich das mutige Auftreten der Skurios Volleys. Borkens Co-Trainer Markus Friedrich hingegen honorierte die Leistung der Skurios vor allen in den ersten beiden Durchgängen. „In den ersten beiden Sätzen haben wir gut mitgehalten und an der Leistungsgrenze gespielt.“ Zugleich und vergab er ein großes Kompliment an die Fans auf den Rängen in dem „größten Spiel, was bisher stattgefunden hat in Borken“. An sie gerichtet meinte er: „Ihr habt hier ein richtig schönes Volleyballfest gemacht.“
Die Ladies in Black treffen nun auswärts auf Schwarz-Weiß Erfurt, die im Achtelfinale NawaRo Straubing klar besiegten. Die Skurios Volleys werden nun natürlich versuchen sich in einem Jahr wieder für den DVV-Pokal zu qualifizieren und freuen sich nun nach einem Auswärtsmatch gegen den BSV Ostbevern am 19. November auf das nächste Heimspiel gegen die Essener Pottperlen am 26. November um 19.30 Uhr.
Text: Thomas Hacker
Fotos: Tom Schulte