Starke Mannschaftsleistung!

Starke Mannschaftsleistung!

Beim 3:1 Saisonfinale gegen den Vizemeister lagen Freude und Schmerz beim letzten Heimspiel der Skurios Volleys in der Corona-Saison 2020/21 nahe beieinander. Als um 20.50 Uhr das Schiedsrichter-Duo Timo Schaper und Alexandra Essig das Spiel gegen die DSHS Snowtrex Köln beendete, bejubelten die Skurios Volleys und mit ihnen die Fans über den Livestream ein unerwartetes – aber verdientes – 3:1-Endergebnis (25:21, 16:25, 25:23, 25:22). Den Jubeltränen folgte aber nur wenige Minuten später einige Abschiedstränen, denn mit Hannah Hattemer (Universal), Pauline Gravermann (Libera), der Kapitänin Sina Kostorz (Außenangriff) und Esther Spöler (Mittelblock) verlassen vier Spielerinnen Borkens Volleyball-Zweitligisten zum Saisonende.

Die Ausgangslage vor dem 25. und damit letzten Spiel dieser vom Corona-Virus dominierten achten Zweitliga-Saison war aus Borkener Sicht zwar ungünstig, Borkens Headcoach Chang Cheng Liu aber gab seine Mannschaft nicht auf. „Ich hatte vor dem Spiel heute ein sehr gutes Gefühl“, verriet er – und sollte damit Recht behalten. Denn anders als im Hinspiel im Januar, als Borken eine klare 3:0-Niederlage kassierte, spielte seine Mannschaft heute wie befreit auf. Der Trainer machte hierfür aber nicht den klaren Derby-Sieg gegen Dingden eine Woche zuvor als Grund verantwortlich, sondern eher den Zusammenhalt seiner Mannschaft. „Normalerweise tun sich Mannschaften am Ende einer langen Saison schwerer zu gewinnen, meine Mannschaft aber ist gerade in dieser Phase noch enger zusammengewachsen und damit stärker als sonst.“

Was er und die Fans in den letzten 101 Spielminuten dieser Saison zu sehen bekamen, war ein mitreißendes und spannendes Volleyball-Match gegen den bereits feststehenden Zweitliga-Vizemeister, der an diesem Abend seine Stärke aber nicht entfalten konnte. Bereits früh lagen die Gäste im ersten Sartz klar zurück, sodass Kölns Trainer beim 10:4 seine erste Auszeit nahm. Vor allem Borkens Annahme wusste zu gefallen. Nach der zweiten technischen Auszeit aber kamen die Gäste besser ins Spiel, sodass der Vorsprung zwischenzeitlich auf zwei Punkte schmolz. Borken zeigte in dieser Spielphase erstmals Nerven, schaffte es aber nach 25 Minuten zur dünnen, aber insgesamt verdienten 25:21-Führung.

Auch der zweite Satz begann aus Borkens Sicht gut, doch ging die anfängliche Führung von vier Zählern schnell verloren. Unsicherheiten schlichen sich plötzlich in das Spiel der Skurios und auch zwei Auszeiten brachten nur unwesentliche Besserung. Das dieser Satz klar mit 16:25 an Köln ging, war auch aufgrund der starken Kölner Blocksicherung und gezielten Angriffen unvermeidlich. Auch den dritten Satz begannen die Skurios Volleys stark, ließen Köln dann aber stärker werden. Obwohl der Gastgeber beim 19:20-Zwischenstand kurz die Führung übernahm, konnte der Satz aus Borkens Sicht noch zum 25:23-Endstand gedreht werden.

Mit einem Zähler gegen den Vizemeister aber wollten sich die Skurios Volleys nicht zufrieden geben. Furios begannen sie daher den vierten Satz und lagen zwischenzeitlich beim 14:8 stark in Führung. Borken gefiel in dieser Phase etwa durch seine gute Annahmeleistung. Eine kleine Kölner Punkte-Serie ließ den Vorsprung beim 17:15 aber auf nur noch zwei Punkte schmelzen. Als schließlich nach 26 Minuten der zweite Matchball zum 25:22-Endstand verwandelt werden konnte, gab es bei den Skurios Volleys kein Halten mehr – so groß war die Freude über das furiose Saisonfinale.

Für die goldene MVP-Medaille hat der Kölner Trainer Jimmy Chimeck unsere Zuspielerin Felice Lyn Lethaus auserkoren, die silberne Medaille ging auf kölner Seite an Melanie Preußer.

„Das war ein versöhnlicher Saisonabschluss“, freute sich auch Borkens Trainer im Anschluss. Hatte seine Mannschaft im Saisonverlauf aufgrund von Corona-Quarantänemaßnahmen und dem Training in Kleingruppen keine optimale Spielvorbereitung gehabt, so zeigte sie besonders in den letzten beiden Spielen welches Potential in ihr steckt. Mit zur deutlich effektiveren Spielweise beigetragen hatten Umstellungen auf der Annahme-Außen-Position sowie der Diagonal-Position. Chang: „Ich denke, dass wir etwa durch diese spielerischen Änderungen in der kommenden Saison noch stärker aufspielen können.“

Die letzten Minuten dieses Saisonfinales aber gehörten den Fans, den ehrenamtlichen Helfern und natürlich auch den Sponsoren. Bei Ihnen allen bedankten sich die Skurios Volleys mit einem selbstgemalten Plakat und den Worten „Danke für Eure Unterstützung“. Denn ohne die Fans, die aus Gründen des Infektionsschutzes eine komplette Saison die heimische Meggi nicht betreten durften, den für den Zweitliga-Spielbetrieb so wichtigen Sponsoren und der Helfer-Crew in der Halle wäre das bisher gezeigte Niveau des Volleyball-Sports in Borken auf Dauer nicht zu halten.

Text: Thomas Hacker

Foto: Eva Gehrke