Gegen die Pottperlen aus Essen fehlte den Skurios Volleys der nötige Mut

Gegen die Pottperlen aus Essen fehlte den Skurios Volleys der nötige Mut

„Heute haben wir nicht gut gespielt. Wenn wir gut gespielt hätten, wäre es ein hartes Spiel geworden“, war Borkens Cheftrainer Chang Cheng Liu nach der 1:3-Heimniederlage (14:25, 26:24, 18:25, 22:25) gegen den VC Allbau Essen selbstkritisch. Nach dem klar gewonnenen Match gegen den RC Sorpesee am Vorabend sowie der nur knappen 2:3-Hinspielniederlage gegen die Pottperlen aus Essen hatte sich Borkens Coach eindeutig mehr versprochen. An diesem Nachmittag aber blieb es nur bei einem guten Satz und einer leider zu späten Aufholjagd im vierten Satz, sodass die drei zu vergebenen Punkte nicht in Borken blieben.

Eigentlich war alles vorbereitet für eine spannende Sonntag-Nachmittag-Unterhaltung. Während die Zuschauer aber noch am Abend zuvor eine recht unterhaltsame und durch die Skurios Volleys dominierte Partie gegen den auf dem drittletzten Rang der Zweitliga-Tabelle stehenden Gegner aus dem Sauerland sahen, dominierte zur besten Kaffee-und-Kuchen-Zeit der aktuell auf dem dritten Tabellenplatz stehende Gast aus Essen die Borkener Mergelsberg-Halle. Von Beginn an machte der von Marcel Werzinger trainierte VC Allbau Essen Druck, sodass Borken im ersten Satz bereits beim Stand von 1:5 eine Auszeit nahm. Wesentlich besser lief es für die Gastgeber anschließend nur kurz, zur zweiten technischen Auszeit stand es wieder 11:16, dann zogen die Pottperlen davon. Ihren ersten von zehn Satzbällen verwandelte die Gastmannschaft schließlich zum 14:25-Endstand im ersten Satz. Mit verantwortlich für diese ungenügende Borkener Leistung waren zwar auch Borkens Eigenfehler, doch war Essen zugleich sehr gut im Block und der Verteidigung – praktisch alles was übers Netz flog, kam umgehend zurück in die Borkener Hälfte.

Im zweiten Satz kämpften sich die Skurios wieder ins Spiel, während der Gegner plötzlich vermehrt Fehler machte. Es war aber immer ein spannendes Spiel mit teils langen Ballwechseln. Besonders bei Essens Trainer flatterten in diesem Satz die Nerven, sodass es beim zwischenzeitlichen 22:22 sowie bei einer hauchdünnen 24:23-Führung jeweils eine Auszeit nahm. Am Ende setzte sich der Gastgeber knapp, aber durchaus verdient, mit 26:24 durch.

An dieses zwischenzeitliche Hoch aber knüpften die Skurios im anschließenden Satz nicht an. Essen gewann seine Spielfreude zurück, während sich bei Borken Defizite im Block zeigten. Zugleich nutzten die Borkener Außenangreiferinnen ihre Chancen nicht aus, Essen hingegen schon. Beim zwischenzeitlichen 11:13 versuchte Chang-Cheng Liu durch eine Auszeit gegenzusteuern, doch Essens Spiel war eindeutig effektiver. 18:25 ging dieser dritte Satz nach 22 Minuten schließlich zuende.

Nachdem die Heimmannschaft besser in den vierten Satz startete, drehten die Pottperlen wieder auf und setzten sich schnell ab. Beim Stand von 8:15 nahm Chang-Cheng Liu eine Auszeit. Frischer Wind in Borkens Spiel kam aber erst durch die Einwechselung von Franka van der Veer und Hannah Hattemer. Fortan kämpfte sich Borken immer weiter heran und erreichte sogar ein zwischenzeitliches 19:19. Leider wurde diese starke Aufholjagd am Ende nicht belohnt, sodass es am Ende des Satzes 22:25 für Essen hieß. Grund zur Freude hatte Diagonalspielerin Lisa Schreiner, sie wurde anschließend als beste Spielerin ausgezeichnet. Für Borken gewann Libera Johanna Müller-Scheffsky die silberne MVP-Medaille.

Das Spiel hätte aber auch anders ausgehen können, davon ist Borkens Trainer Chang Cheng Liu überzeugt. „Es war alles nur eine Kopfsache“, meinte er wenig später. „Die Mädels hatten Angst davor zu gewinnen.“ Anders als noch am Vorabend gegen den RC Sorpesee vermisste er nun die positive Stimmung, vermutlich hatte der Blick auf die Tabellenplätze der Wochenend-Gegnerinnen die Skurios-Spielerinnen verunsichert. Die positive Stimmung kehrt hoffentlich beim Blick auf die nächsten beiden Spiele in Berlin wieder zurück, denn schon in einer Woche stehen beim VCO Berlin sowie dem BBSC Berlin zwei Auswärtsspiele auf dem Plan. Die Marschroute gibt Borkens Trainer schon einmal vor. „Vier Punkte sollten es mindestens sein“, mehr sind jedoch auch immer willkommen.