„Ein Team“

„Ein Team“

Nach drei sieglosen Spielen kehren die Skurios Volleys in einem hochdramatischen Match und einem 3:2-Auswärtssieg in die Erfolgsspur zurück

Die Saison der Skurios Volleys in der 2. Volleyball Bundesliga Pro – powered by SnowTrex – bietet 24 Spiele und unzählige Geschichten. Vor dem 15. Saisonspiel des Tabellenzehnten gab es erstmal Tränen der Rührung. Streaming-Operator Michael Wilger hatte in Eigenregie und hochgeheim ein 149-sekündiges Video erstellt, welches in Anlehnung an das berühmte Zitat aus dem Football-Film “An jedem verdammten Sonntag” den Zusammenhalt des Teams betonte und es mit filmreifen Sequenzen des letzten Heimspiels untermalte. Das Ergebnis, welches den völlig überraschten Spielerinnen im Mannschaftsbus präsentiert wurde, sorgte für Gänsehautatmosphäre.

Im Volleyball wird der Punktgewinn nach einer Auszeit umgangssprachlich auch als Trainerpunkt bezeichnet – in diesem Fall war´s ein Punkt für den Streaming-Operator Michael. Und was für einer! Denn nur rund 27 Stunden später ging ein aggressives und erfolgshungriges Borkener Team auf dem Platz und sicherte sich nach 112 hochdramatischen Spielminuten verdient den 3:2-Auswärtssieg (23:25, 25:14, 25:22, 26:28, 15:10) gegen ebenso starke Stralsunder Wildcats.

„Für mich war das heute gefühlt ein 3:0“, lobte Cheftrainer Chang Cheng Liu anschließend seine Spielerinnen. Der sechste Tierbreak-Sieg im zehnten Tiebreak-Spiel war nach drei Niederlagen infolge für das junge Borkener Team hochwichtig und absolut erkämpft. Auf eine knappe Niederlage im ersten Durchgang folgten zwei Satzgewinne, welche die rund 20 mitgereisten Borkener Fans schwärmen ließen. Im vierten Satz sah es schon so nach einer klaren Niederlage aus, doch Mittelblockerin Sara Vindum Hansen brachte dank einer starken Aufschlagserie die Diesterweg-Sporthalle zum Kochen. Erst in der Crunchtime fehlte Borken das nötige Quäntchen Glück und dieser Satz ging mit 28:26 an die Gastgeberinnen. Die Entscheidung sollte also erst im fünften Satz fallen und hier führte Kapitänin Fabienne Coenders ihr Team zum 15:10 und damit zum viel bejubelten Sieg.

Nachfolgend finden sich Stimmen zum siegreichen 22. Ligaspiel gegen die Stralsunder Wildcats:

„Im Auftaktsatz hatten wir heute einen relativ guten Start. Wir haben gesehen, dass wir gut mithalten können. Wir sind dann relativ lange auf einer Ebene gewesen. Zum Ende hatten wir ein bisschen Unstabilität gemerkt, aber die ist dann ja in schnell in den nächsten Sätzen verschwunden, als wir zeigten, dass wir Kämpfen können und dominant sein können.“

Sandra Hövels, Mittelblockerin, # 7 zum ersten Satz

„Im zweiten Satz hatten unsere Mädels von Beginn an das Spiel im Griff. Sie sahen in jeder Hinsicht besser aus. Der Block und die Verteidigung funktionierten sehr gut. Die Zuspielerin (Chaine) verteilte die Bälle sehr gut an ihre Mitspielerinnen, die einen Angriff nach dem anderen abschlossen. Stralsund war im zweiten Satz gegen so gute Spielerinnen machtlos.“

Co-Trainerin Zaneta Baran zum zweiten Satz

„Im dritten haben schön den Flow aus dem zweiten Satz behalten und haben den Verlust des ersten Satzes super verkraftet. Was wir nicht immer haben, ist das wir weiter aufbauen konnten auf den Satz davor. Das haben wir heute wirklich sehr gut gemeistert.“

Fabienne Coenders, Außenangreiferin, #12 und Kapitänin zum dritten Satz

„Auch wenn wir den Satz am Ende verloren haben, haben wir gezeigt welche Qualitäten wir haben uns nach 7 Punkten Rückstand wieder ranzukämpfen und auszugleichen. Wir haben wirklichen Kampfgeist und Willensstärke bewiesen. Man hat sich in einen richtigen Rausch gespielt und wir hätten eigentlich den Matchball und die drei Punkte verdient gehabt.“

Lena Bernard, Außenangreiferin, #1 zum vierten Satz

„Im fünften Satz hat sich gezeigt was ein Team ausmacht. Wir haben um jeden Ball gekämpft und uns gegenseitig unterstützt. Bereits zum Seitenwechsel stand es 8:3 und da war für mich klar, dass wir das Spiel gewinnen werden. So kam es dann auch und die Freude war riesig, auch bei den mitgereisten Fans die uns lautstark unterstützt haben.“

Marika Loker, Außenangreiferin, #5 zum fünften Satz

Zum Abschluss kommt noch einmal Fabienne Coenders zu Wort, die das Spiel und die Reaktionen der Fans zusammenfasst:

„Obwohl das Resultat das Gleiche war wie in den meisten spielen, die wir bislang hatten und obwohl wir wieder die Chance hatten das Spiel in vier Sätzen zu entscheiden, war es heute gefühlt für mich total anders. Es war so wie die Fans es schon sagten: ´Ein Team´. Und da haben wir im vierten Satz wirklich alles gegeben, wirklich bis zum letzten Punkt gekämpft, wirklich gut rangekommen mit Jugendspielern, die alles gemacht haben. Es ist schade das wir diesen Satz verloren haben, aber es hat sich heute komplett anders angefühlt.“

Fabienne Coenders, Außenangreiferin, #12 und Kapitänin

Text und Foto: Thomas Hacker