„Wahnsinns-Spiel“ ohne Happy End
„Wahnsinns-Spiel“ ohne Happy End
Bei den Skurios Volleys setzt sich der TV Dingolfing knapp im Tiebreak mit 3:2 durch
Zwei Spiele haben die Skurios Volleys und der TV Dingolfing in der 2. Volleyball Bundesliga Pro nun bereits absolviert. Beide Male ging es in den Tiebreak und wie auch im Hinspiel ging der TV Dingolfing am Samstagabend als Sieger vom Platz. Mit einem 2:3 (25:10, 19:25, 20:25, 25:13, 9:15) aus Sicht der Skurios Volleys endete das Match nach insgesamt 122 Spielminuten nicht so wie erhofft, doch nimmt der Tabellenneunte dem Tabellenvierten aus Niederbayern einen wichtigen Punkt ab. Das verleitete Dingolfings Coach Andreas Urmann dann auch zu der gewagten These, dass alle zukünftigen Ligaspiele gegeneinander „über fünf Sätze gehen werden.“
Stolze 597 Zuschauer und damit bisheriger Saison-Rekord, sahen am Samstagabend ein absolut hochkarätiges Match, welches nur erahnen ließ, dass es für den Süd-Meister der letzten Saison in der 2. Volleyball Bundesliga Süd ein ganzes Stück Arbeit war die beiden Punkte einzufahren. Tatsächlich waren die von Andreas Urmann trainierten Dingos erst am Samstagmorgen Richtung Westmünsterland aufgebrochen und das könnte der Grund gewesen sein, weshalb der TV Dingolfing den ersten Satz irgend komplett verschlief. In der Starting Six standen mit Hannah Rudde, Marika Loker und Mia Feldhaus gleich drei Nachwuchsspielerinnen aus den Reihen des RSV Borken. Die eigenen Fans sollten einen Auftakt zu sehen bekommen, der verzauberte. Die Skurios Volleys zauberten, setzten Dingolfing mit starken Aufschlägen unter Druck und wussten ihre Fans im Rücken. Beim 13:4 der Borkener Volleys hatte Dingolfings Trainer Andreas Urmann bereits seine 2. Auszeit genommen, doch es half wenig. Nach nur 19 Minuten hatten sich die Skurios Volleys den ersten Satz gesichert.
Mit dem Seitenwechsel erreichten die Dingos nun langsam ihre Betriebstemperatur und kamen nun immer besser ins Spiel. Bis zum 8:3 sah es nach einer Wiederholung des 1. Satzes aus, doch plötzlich brachten die Dingos jeden Ball zurück, der auf die Platte kam. Beim 12:12 glichen die Gäste erstmals aus, standen jetzt sicher in der Abwehr und machten nun Punkt um Punkt. Highlight dieses Satzes war ein insgesamt 78 Sekunden langer Ballwechsel zum 19:12, bei dem sich niemand etwas schenkte und der durch einen etwas zu weit geschlagenen Ball von Lena Benhard zugunsten der Gäste entschieden wurde. Insgesamt aber sollte Lena Bernhard einen starken Abend erwischen und später verdient die silberne MVP-Medaille gewinnen.
Nachdem die Skurios Volleys den zweiten Satz mit 19:25 abgeben musstem, zeigte sich auch der TV Dingolfing im dritten Satz abgebrühter. Teilweise führten die Dingos mit 8 Punkten, bekamen ihre Hand unter jedem Ball und glänzten in der Abwehr. Nur zum Ende hin feierten die Skurios Volleys ein kleines Comeback, sodass dieser Satz mit 20:25 an die Gäste ging.
Somit standen die Skurios Volleys bereits im vierten Satz mit dem Rücken zur Wand und mussten liefern. Das gelang ihnen dann auch, wobei ein starker Aufschlagdruck, eine gute Abwehr und immer wieder auch gute Blockarbeit maßgeblich am späteren Satzgewinn war. Der hatten die Skurios Volleys nach langen 30 Spielminuten in der Tasche, was somit bedeutete, dass die Skurios Volleys im nunmehr achten ihrer zehn Ligaspiele zuhause in den Tiebreak gehen sollten. Hier aber erwischte der TV Dingolfing einen deutlich besseren Start, sodass Chang Cheng Liu bereits beim 2:5 seine erste Auszeit nahm. Die verpuffte jedoch relativ folgenlos, sodass Dingolfing beim 6:8 ein letztes Mal die Seite wechselte und weiter davonzog. Dingolfing hatte hier stolze sechs Matchbälle und Mittelblockerin Mira Schrömer sicherte ihrem Team mit einem Angriff den 9:15-Endstand und somit die zwei Tabellenpunkte für den Sieg.
„Jede Mannschaft hätte heute mindestens zwei Punkte verdient gehabt“, zollte Dingolfings Trainer Andreas Urmann im anschließenden Interview der Leistung beider Mannschaften seinen großen Respekt. Borkens Kapitänin Fabienne Coenders war froh über den einen gewonnenen Punkt. „Zwischenzeitlich dachte ich, dass wir heute null Punkte holen“, gestand sie. „Dass wir uns im vierten Satz wieder so rankämpfen konnten fand ich einfach mega. Ich weiß gar nicht genau, wie es eigentlich passiert ist.“
Die Skurios Volleys gehen nun in eine zweiwöchige Pause und gehen am 16. und 17. März bei gleich zwei Auswärtsspielen in Grimma und Dresden erneut auf Punktejagd. Das gibt dem jungen Team Zeit zur Regeneration, sodass sie ausgeruht in der Crunchtime der 2. Volleyball Bundesliga Pro angreifen werden.
Text und Foto: Thomas Hacker