VfL Oythe in Borken klar unterlegen

VfL Oythe in Borken klar unterlegen

Skurios Volleys spielen erstmals wieder vor eigenen Fans und fertigen ihre Gäste aus Niedersachsen mit 3:1 ab

Manchmal werden Wünsche wirklich war. So wünschte sich Borkens Teammanager Ulli Seyer 19 Monate lang, endlich wieder Heimspiel-Zuschauer in der Mergelsberghalle begrüßen zu dürfen. Als diese nun endlich beim ersten Saisonheimspiel gegen den VfL Oythe wieder – wenn auch noch etwas zögerlich – in die Meggi kamen, war er plötzlich wieder präsent – der lautstarke Borkener Hexenkessel. Und wie schwierig es ist gegen einen Gegner zu siegen, der seine Fans geschlossen hinter sich weiß, durfte der Ligakonkurrent aus Niedersachsen nun wieder selbst erleben – Oythe verlor nach insgesamt 118 Minuten ein über weite Strecken packendes Match klar mit 3:1 (25:21, 25:19, 14:25 und 25:15).

„Anika war der Unterschied zwischen den zwei Mannschaften“, versuchte Oythes neuer Trainer Zoran Nikolic nach dem Spiel zu erklären. „Mehr war heute nicht drin.“ Wen er damit meinte, war allen Anwesenden in der Halle klar, denn Anika Brinkmann erwischte auch im zweiten Ligaspiel einen 5-Sterne-Tag und wurde daher auch am Ende als MVP ausgezeichnet. Trotzdem war sie nur einer der Garanten für den Sieg der Borkener. So fehlte bei Oythe verletzungsbedingt etwa die Mittelblockerin Sandra Hövels. Auf Borkener Seite hatte man zudem von den Erfahrungen des Vorbereitungsturniers wenige Wochen zuvor gelernt, hier war Oythe am Ende noch knapp überlegen. „Im Gegensatz dazu haben wir heute mehr Druck in die Aufschläge gebracht“, freute sich Borkens neue Co-Trainerin Lena Nelke zusammen mit Headcoach Chang Cheng Liu über die größtenteils gute Umsetzung ihrer Vorgaben. Dass dabei vereinzelt Fehler auf Borkener Seite passierten, nahmen beide billigend in Kauf. „Am Ende erlebten wir aber eine super Teamleistung und fanden dadurch auch aus kleinen Tiefs wieder heraus.“

Die knapp 180 Fans in der Borkener Mergelsberghalle erlebten gleich zu Beginn einen besseren Auftakt für Borken. Beim zwischenzeitlichen 7:3 wirkte das Borkener Team frischer, doch Oythe kämpfte sich zurück. Trotz zweier Borkener Auszeiten stand es schnell 12:18 für Oythe. Dann aber bemerkte das Schiedsrichter-Duo Marco Würtz und Birgit Wahl, dass Oythes Spielerin Emma Moorkamp als Libera aktiv war, also solche aber nicht auf dem Spielberichtsbogen gekennzeichnet war. Nach einer minutenlangen Spielunterbrechung und hektischen Telefonaten mit der Volleyball Bundesliga durfte schließlich weitergespielt werden. Nun war es eine lange Aufschlagsserie von Anika Brinkmann, welche mit ihren gezielten Bällen für eine Wendung sorgte. Nach 37 Minuten und zweier Oyther Auszeiten gab es am Ende ein glückliches, aber nicht unverdientes, 25:21 für Borken.

Der zweite Satz gestaltete sich wesentlich ausgeglichener und so lagen beide Mannschaften bis zur zweiten technischen Auszeit eng beieinander. Dann aber konnte sich die Heimmannschaft etwas absetzen und beim Endstand von 25:19 pfiff Schiedsrichter Marco Würtz schließlich ab. Als dann aber der „obligatorische dritte Satz“ kam, wie Co-Trainerin Lena Nelke später lachend erzählte, lief für die Skurios nur noch wenig zusammen. Unsicherheiten und Nervosität schlich sich in das Borkener Spiel und Oythe wusste seine Chancen zu nutzen. „Wir haben in diesem Satz endlich wieder Volleyball wie vor drei oder vier Wochen beim Turnier gespielt“, freute sich Oythes Trainer Zoran Nikolic über das zwischenzeitliche Hoch seiner Mannschaft. Das merkte auch Borkens Trainer uns gab beim zwischenzeitlichen 13:23 Borkenes Nachwuchsspielerin Marika Loker eine Chance. Sie war an diesem Abend Teil eines ganzen Quartetts junger Spielerinnen in den Reihen der Skurios. Relativ deutlich ging dieser Satz mit 14:25 an Oythe.

Im vierten Satz aber wollten die Borkener nichts anbrennen lassen Mit einer hauchdünnen 7:8-Führung ging Oythe in die erste technische Auszeit, anschließend aber erwischte Borken einen richtigen Lauf. Während es zur zweiten technischen Auszeit bereits 16:10 hieß, bauten die Skurios den Vorsprung immer weiter aus. Um 21.28 Uhr verwandelten sie schließlich den zweiten ihrer zehn Matchbälle zum 25:15-Endstand. Oythe musste dieses Mal also gänzlich ohne Punkte nach Hause fahren und erlebte so nach dem 0-3- gegen BBSC Berlin in der vorigen Woche einen klassischen Fehlstart in die Saison. Lediglich Oythes Paulina Brys nahm eine Ehrung als silberne MVP entgegen. Für die Skurios Volleys geht es nach diesem Auftakt mit sechs Punkten aus zwei Spielen in der Zweiten Liga nun in einer Woche zum Derby gegen den SV Blau-Weiß Dingen.

Text und Foto: Thomas Hacker