U 20 bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Treppchen!

U 20 bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Treppchen!

Foto: Dirk Rodenbusch

Bei den Westdeutschen Meisterschaften hatten sie nur die fünfte Geige gespielt. Als Gastgeber aber durfte die U 20 des RC Borken-Hoxfeld bei den Deutschen Meisterschaften trotzdem im elitären Kreis mitspielen. Und bei der Titelvergabe war sie mittendrin, statt nur dabei. Erst der spätere Deutsche Meister Dresdner SC konnte die jungen Wilden stoppen – im Halbfinale, nach einem dramatischen Match, mit 2:1. Platz drei fühlte sich für die Truppe des Trainer-Duos Svenja Svenja Strumpen und Stefanie Lammers aber letztlich fast wie der Titel an.
„Das war eine super Mannschaftsleistung. Das Team hat teilweise 120 Prozent gegeben“, sagte Lammers nach dem zweitägigen Turnier mit 16 Teams aus der ganzen Republik in der Mergelsberg-Halle. Und im Westmünsterland hätte der klare Favorit aus der sächsischen Landeshauptstadt über 600 Kilometer entfernt von der Heimat um ein Haar sein blaues Wunder erlebt. Denn im Semifinale war Borken nicht kleinzukriegen. Angepeitscht vom Publikum raffte sich der Underdog auch nach Rückschlägen immer wieder auf. Mit 25:23 holte Hoxfeld den ersten Satz. Nach 7:13-Rückstand im zweiten Abschnitt waren die Gastgeberinnen beim 22:23 nur drei Punkte vom Mega-Coup entfernt. Sie machten die körperliche Unterlegenheit durch Kampfeskraft wett. Dresden aber holte sich den zweiten Abschnitt (25:22) und ebenso knapp auch den dritten (15:12). Borken musste zusehen, wie die Juniorinnen von der Elbe in einem ebenso spannenden Match gegen das VolleyTeam Berlin den deutschen Titel an Land zog.
Die Enttäuschung über das Verpasste wich jedoch schnell dem Stolz über das Erreichte. Denn, dass die Hoxfelderinnen Deutschlands Nummer drei im U 20-Bereich werden könnten, schien zuvor außerhalb jeglicher Vorstellungskraft. Schließlich mussten sie sich bereits in der Vorrunde Größen stellen, die ihre Zukunft in der 1. Bundesliga haben. Nur hauchdünn mit 1:2 (24:26, 25:23, 10:15) musste man sich gegen den VC Wiesbaden geschlagen geben. Weil zuvor der TSV Sonthofen mit 2:0 (25:15, 25:22) und anschließend SCU Emlichheim (20:25, 25:21, 15:5) geschlagen wurde, sollte sich der RCB aber über die Zwischenrunde gegen den VC Parchim (25:14, 25:15) den Weg ins Viertelfinale bahnen.
Dort war der FTSV Straubing, der seine Vorrundengruppe dominiert hatte, das nächste Borkener Opfer. Nach verlorenem ersten Durchgang (20:25) spielte sich die heimische Truppe förmlich in einen Rausch, gewann den zweiten mit 25:19 und machte im entscheidenden Satz kurzen Prozess: 15:6. „Halbfinale, Halbfinale, hey, hey …“ riefen sie in Richtung Tribüne. Dorthin, wo es längst keinen mehr auf seinem Platz gehalten hatte.
Und auch gegen Dresden, gespickt mit Akteurinnen, die bereits in der deutschen Eliteklasse ran durften, sah Trainerin Strumpen wie die anderen rund 400 Zuschauer „ein Duell auf Augenhöhe“. 8:3 stand es im finalen Satz bereits für Dresden, dann nur noch 12:10. Eine strittig Entscheidung des Unparteiischen bescherte den Sächsinnen Punkt Nummer 13. Zwei Punkte holten die Borkenerinnen noch, eher der Dresdner SC den ersten Matchball verwandelte…

Text:Zu großen Teilen Borkener Zeitung