Topspiel mit optimalem Ergebnis
Topspiel mit optimalem Ergebnis
Gegen die spielstarken Mädels der DSHS SnowTrex Köln gewinnt der Tabellenführer aus dem Westmünsterland auswärts mit 3:1
In den bisherigen 18 Zweitliga-Spielen gab es nur einen Verein in der 2. Volleyball-Bundesliga Nord, der den Skurios Volleys überhaupt einen Punkt abnehmen konnte. Umso nervöser waren die Westmünsterländerinnen nun beim Rückspiel am Sonntagnachmittag, auch weil die Mädels vom DSHS SnowTrex Köln selbst eine beeindruckende Serie von zwölf Siegen in Folge zu verteidigen hatten. Als nach 100 Minuten aber das Match in der Halle 22 der Deutschen Sporthochschule Köln nach dem Borkener 3:1-Sieg (25:19, 25:19, 23:25, 25:23) abgepfiffen wurde, reckten die Skurios Volleys nach einem starken Auftritt euphorisch ihre Hände in die Höhe.
„Das Spiel gegen Köln war tatsächlich genauso schwer, wie wir es uns vorgestellt hatten“, schätzte Borkens-Co-Trainerin Lena Nelke das Spiel anschließend ein. Bereits der erste Satz ließ erahnen, dass jeder Punkt heiß umkämpft werden würde. Mit Anpfiff des Spiels waren die Gäste wohl noch nicht richtig angekommen, denn Köln setzte Borken mit starken Aufschlägen stark unter Druck. Beim 10:4 nahm Headcoach Chang Cheng Liu eine erste Auszeit. „Eigentlich hatten wir den Satz schon fast aufgegeben und geglaubt wir würden den nicht mehr schaffen“, berichtete die Co-Trainerin. Doch dann gab die nur acht Spielerinnen zählende Mannschaft richtig Gas und kam mit druckvollen Angriffen, einer guten Feldabwehr und vielen guten Blocks zurück ins Spiel. Betrug der Rückstand zur Zweiten Technischen Auszeit noch sechs Zähler, so glichen die immer wacheren Borkenerinnen beim 16:16 erstmals aus und hatten sich beim ersten Satzball beim 18:24 bereits einen bemerkenswerten Vorsprung erarbeitet. Der zweite Borkener Satzball besiegelte nach insgesamt 22 Minuten den Borkener Satzgewinn.
Die Gäste waren auch zu Beginn des zweiten Satzes eindeutig druckvoller, im weiteren Satzverlauf aber waren beide Teams fast gleichauf. Ein hochklassiges Match mit packenden Ballwechseln entwickelte sich, wobei Borken sich erst in der Crunchtime leicht absetzen konnte und schließlich den Satzball zum 19-25-Endstand verwandelte. Gegen einen Borkener Durchmarsch im dritten Satz wollte Kölns Trainer Jimmy Czimek etwas dagegensetzen und wechselte zu Satzbeginn seinen Kader durch. „Dadurch dass sie so viele Spielerinnen im Kader haben, konnten sie sich spielerisch ändern und uns unter Druck setzen“, analysierte Lena Nelke. Nicht nur der Kölner Block wurde immer stärker, auch die Feldabwehr zeigte sich nun von ihrer besten Seite. Borken wurde davon überrascht und lag beim zwischenzeitlichen 12:7 bis zu fünf Zähler zurück. Spätestens zur Satzmitte aber waren beide Mannschaften wieder gleichauf und eine kleine Kölner Serie sorgte später für den 25:23-Satzgewinn für die Domstädterinnen.
Die rund 160 Zuschauer in der Halle und im SPORT1 extra-Livestream sahen auch im vierten Satz eine fast ausgeglichene Partie – und nach den recht durchwachsenen Spielen der vergangenen Wochen eine überzeugende Teamleistung. Neben den harten Angriffen von Kapitänin Anika Brinkmann beeindruckte beispielsweise Zsófia Mészáros mit ihren präzisen Aufschlägen. Über alle vier Sätze hinweg zeigte jedoch Doreen Luther eine überragende Leistung, denn ihre Blocks ließen Köln teilweise verzweifeln. „Das war heute wohl so etwas wie das Spiel ihres Lebens“, freute sich Lena Nelke mit der 187 Zentimeter großen Mittelblockerin. Nachdem dieser Satz – einem Herzschlagfinale gleich – nach einem letzten Ass von Anika Brinkman an die Gäste ging, kürte Kölns Coach Jimmy Czimek dann auch Doreen Luther zur besten Spielerin des Matches. Die silberne MVP-Medaille ging an Kölns Zuspielerin Annika Stenchly.
Nach dem Match lobte auch Kölns Coach die Gegner, der in den ganz kritischen Phasen in dieser Saison immer noch eine Schippe drauflegen konnte. Er konstatierte den Skurios Volleys keinen glücklichen, sondern einen verdienten Sieg. Die größte Freude aber bereitete den Borkener Team sowie den zahlreichen mitgereisten Fans wohl der Blick auf die Zweitliga-Tabelle – bei sieben noch ausstehenden Spielen haben die Skurios Volleys immer noch einen komfortablen Vorsprung von neun Punkten auf den Zweitplatzierten aus Leverkusen. Diesen gilt es nun zu halten – schon in knapp zwei Wochen steht das nächste Heimspiel gegen BBSC Berlin auf dem Tableau.
Text: Thomas Hacker
Foto: Uli Seyer