Stralsunder Wildcats waren nicht zu zähmen

Stralsunder Wildcats waren nicht zu zähmen

Am Samstag Abend endete mit einer 1:3 Niederlage gegen die Stralsunder Wildcats eine kleine Siegesserie der Skurios Volleys. Drei spannende und enge Sätze und ein „vergeigter“ vierter Satz besiegeln die 1:3 Niederlage gegen die Sralsund Wildcats. Nach zuletzt drei siegreichen Spielen mit immerhin acht Punkten, gingen nun nach insgesamt 94 gespielten Minuten die drei Punkte an die Ostsee. (22:25 , 25:22 ;  23:25 ; 16:25)

Dabei sahen die ersten Minuten des ersten Satzes recht vielversprechend aus. Die Skurios Volleys hatten sich zur ersten technischen Auszeit bereits eine komfortable 8:3-Führung erarbeitet, doch plötzlich flatterten auf Borkener Seite die Nerven und gleichzeitig kam Stralsund immer besser ins Spiel. Deren psychologischer Druck zeigte schnell Wirkung, sodass Borkens Cheftrainer Chang Cheng Liu beim 10:11-Zwischenstand eine Auszeit nahm, um seine Mannschaft wieder zu stabilisieren. In der Folge kam Borken wieder besser in Fahrt, bestrafte sich jedoch immer wieder durch kleinere Eigenfehler selbst. Auch die zweite Auszeit beim Stand von 18:22 zeigte zu wenig Wirkung, sodass Stralsund seinen zweiten Satzball zum 22:25-Endstand verwandelte.

Der zweite Satz glich dem ersten: wieder war es das Heimspiel-Team welches besser in den Satz kam. Nach einer komfortablen 8:3-Führung ließ eine starke Stralsunder Aufholjagd den Abstand schmelzen. Beim Stand von 13:13 aber besannen sich die Skurios Volleys und zogen mit einer starken 5-Punkte-Serie davon. Stralsund aber kämpfte sich heran, sodass Borkens Trainer beim 23:21 eine Auszeit nahm. Dies tat der Mannschaft gut, die wenig später den Satz mit 25:22 gewann.

Nach den ersten beiden Sätzen, die durch teilweise längere Ballwechsel durchaus sehenswert waren, stieg die Hoffnung auf eine Fortsetzung des Duells auf Augenhöhe. Schließlich hatte Borken noch vor Wochenfrist laut der Aussage des Co-Trainers Markus Friedrich seine bisher beste Jahresleistung gezeigt. Doch schnell zogen die Hansestädterinnen im dritten Satz davon und bei Borken lief gleichzeitig wenig zusammen. Die Auszeit beim 3:7-Rückstand war von Trainer Chang Cheng Liu daher gut gewählt, denn seine Mannschaft kam schaffte sogar die zwischenzeitliche 10:9-Führung. Nach einer weiteren Borkener Schwächephase schaffte eine zweite Auszeit wiederum eine knappe 19:18-Führung, dann aber drehte Stralsund auf. Ihren zweiten Satzball verwandelten die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern schließlich zum 23:25-Endstand.

Dieser knappe Satzverlust schien die Heimmannschaft völlig aus dem Konzept zu bringen. So nutzte Borken beim 3:10-Zwischenstand im vierten Satz bereits die zweite Auszeit. Dies brachte jedoch wenig Zählbares, denn die Skurios Volleys liefen weiter einem großen Rückstand hinterher, der teilweise zehn Punkte betrug. Ausdruck dieses aus Borkener Sicht recht unsicheren Spiels, dem anzumerken waren, dass den Skurios im Gegensatz zum eingespielten Gegner aus Stralsund Führungsspielerinnen fehlten, die andere mitziehen können, waren vermeidbare Eigenfehler oder Abstimmungsprobleme. Somit konnten die Stralsunder Wildcats schließlich ihren dritten Matchball zum 16:25-Endstand verwandeln. Wertvollste Spielerin wurde auf Stralsunder Seite die bereits 37-jährige Diagonal-Spielerin Anne Krohn, für Borken nahm Mittelblockerin Esther Spöler die silberne MVP-Medaille entgegen. Zusätzlichen Grund zum Jubeln hatten die beiden Stralsunder Liberas Sabrina Dommaschke und Bentje Bornath, sie feierten beim Auswärtssieg zugleich ihre Geburtstage.

Ein wenig ratlos zeigte sich hingegen Borkens Chefcoach Chang Cheng Liu wenig später über die Mannschaftsleistung. „Was wir heute spielten, war nicht mein Wunsch und mein Wille“, bemerkte er. Zu viele Chancen blieben auf Borkener Seite ungenutzt, hinzu kamen unnötige Eigenfehler. Besonders die Annahme-Außen-Position sei aktuell nicht stark genug und spiele zu unkonstant, sodass unnötig Punkte verloren gingen. Auch drängen sich aktuell keine starken Führungsspielerinnen auf, welche Verantwortung für sich und andere Spielerinnen übernehmen. War dies gegen Bonn vor einer Woche noch kein größeres Problem, so offenbarte nun das eingespielte und gut harmonierende Stralsunder Team diese Schwächen der Skurios Volleys im besonderen Maße. Dabei hätten bei ihm alle Spielerinnen absolut die gleichen Chancen sich zu beweisen. „Für mich war dies heute ein sehr schwacher Tag“, fasste Chang Cheng Liu die Begegnung zusammen und hofft, dass beim Doppel-Heimspieltag in nur einer Woche gegen Sorpesee und Essen wieder ein positiver Ruck durch die Mannschaft geht.

Text: Thomas Hacker