Skurios Volleys schnappen sich den WVV-Pokal

Skurios Volleys schnappen sich den WVV-Pokal

2:3-Auswärtssieg nach kraftraubendem Pokalkrimi gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen

Im letzten Jahr noch jubelte in Borken der TSV Bayer 04 Leverkusen, nun aber holten sich die Skurios Volleys in einem Fünf-Satz-Krimi den Pokal des Westdeutschen Volleyball-Verbands (WVV). Der Endstand des Spiels, ein 2:3 (25:23, 28:30, 13:25, 25:18, 9:15) in der Leverkusener Ostermann-Arena lässt es erahnen, geschenkt hat man sich am Tag der Deutschen Einheit beim WVV-Pokalfinale absolut nichts. Besonders für Borkens Trainer Chang Cheng Liu dürfte dieser Sieg von besonderer Bedeutung gewesen sein, denn mit diesem Sieg bleibt sein Traum eines Spiels seiner Skurios Volleys im DVV-Pokal bestehen. Es fehlt nur noch ein Sieg gegen den noch nicht feststehenden Sieger des Regionalpokals Nord. Besonders interessant aus Borkener Sicht ist, dass das Spiel am 22. Oktober in der Mergelsberg-Sporthalle stattfindet – mit einigen hundert eigener Fans im Rücken. Der Gewinner dieses Matchs hat Heimrecht gegen den Volleyball-Bundesligisten Ladies in Black Aachen.

Zwar war die Zahl eigener Zuschauer beim WVV-Pokalfinale in Leverkusen etwas kleiner, doch leise waren diese bekanntlich nicht. Anfangs konnten sie sich im ersten Satz über einen besseren Satzbeginn ihrer Skurios Volleys freuen, teilweise trennten beide Mannschaften fünf Punkte. Doch dann kam Leverkusen, die in den letzten beiden Tagen zwei Fünf-Satz-Spiele gegen den BBSC und den VCO Berlin absolvieren mussten, immer besser ins Spiel. Auch dank eigener Abstimmungsprobleme und Problemen in der Abwehr fiel die Entscheidung in der Crunchtime mit 25:23 zugunsten der Heimmannschaft aus.

Auch der zweite Satz hätten an Leverkusen gehen können, doch die Skurios Volleys bewiesen nach anfänglichen Problemen eine unheimlich gute Moral. Den Satzauftakt schienen die Borkener noch verschlafen zu haben, kamen aber durch gute Aufschlagserien und eine sich verbesserte Feldabwehr sowie eine solide Blockarbeit wieder zurück. Erst spät setzten sich die Gäste dann mit 28:30 durch und egalisierten den Leverkusener Vorsprung. Im dritten Satz schließlich schien es als ob Leverkusen kaum noch Kräfte habe mobilisieren können. Zeitweise führten die Skurios Volleys mit zehn Punkten vor dem letztjährigen Vizemeister, der dem routinierten Spiel der Skurios Volleys wenig entgegenzusetzen schien. Das 13:25-Satzergebnis überraschte die Zuschauer in der Halle und im Stream dann doch – und somit ging Borken in Führung.

Auch Andreas Elbers als Kommentator der Borkener, nach Abstimmung mit dem TSV Bayer 04 Leverkusen stemmten die Skurios Volleys den Stream über Sportdeutschland.TV sowie den Kommentar absolut alleine, staunte dann aber über Satz Nummer vier. Hier waren es wiederum die BayerVolleys, die zur Freude ihres Trainers Dirk Sauermann dank ihres routinierten Spiels die Oberhand behielten und sich so mit dem 25:18 in den Tiebreak retteten.

Auch hier sah es anfänglich so aus, als habe Borken dem wenig entgegenzusetzen. Beim 6:3 sahen die Gastgeberinnen schon wie der Sieger aus, doch Annika Brinkmann und Zaneta Baran brachten die Mannschaft zurück ins Spiel. Unerwartet deutlich gingen die Skurios Volleys schließlich über ein 6:7 und ein 8:13 in der Ostermann-Arena in Führung. Schließlich war es die Kapitänin, die mit einem erfolgreichen Angriff um 20.05 Uhr das Pokalmatch erfolgreich beendete. Die gesamte Mannschaft war völlig aus dem Häuschen, als wenig später Annika Brinkmann von WVV-Sportdirektor Jaromir Zachrich den Pokal entgegennahm.

„Wir sind überglücklich den Pokal jetzt tatsächlich gewonnen zu haben“, strahlte anschließend Borkens Co-Trainer Markus Friedrich. Zwar merkte er kritisch an, dass die Mannschaft weit unter ihren Möglichkeiten geblieben sei, doch hätten die Skurios Volleys „am Ende verdient gewonnen.“ Für Coach Chang Cheng Liu freute er sich aber noch mehr: „Die Teilnahme am DVV-Pokal mit einer Frauenmannschaft ist wohl das einzige, was in seiner Vita noch fehlt. Von daher kann man diesen Sieg heute gar nicht hoch genug hängen.“

Text und Fotos: Thomas Hacker