Skurios Volleys gewinnen Fünf-Satz-Krimi

Skurios Volleys gewinnen Fünf-Satz-Krimi

Erstmals in dieser Saison geben die Skurios Volleys einen Punkt ab

Insgesamt 122 teilweise hochspannende Minuten brauchte es, bis sich die Spielerinnen der Skurios Volleys erschöpft aber glücklich von ihren Fans feiern lassen konnten. 3:2 (25:20, 21:25, 25:17, 21:25, 16:14) stand auf der Anzeigentafel über ihnen und dass sie nur Sekunden vorher den Tiebreak äußerst knapp mit 16:14 für sich entscheiden konnten war fast schon vergessen.

Noch wenige Tage vorher war sich das Trainer-Duo Chang Cheng Liu und Lena Nelke gar nicht sicher, ob die Mannschaft überhaupt würde spielen können. „Wir waren leicht angeschlagen“, berichtete die Co-Trainerin nach dem Spiel. Bis auf drei Skurios-Spielerinnen hatten alle mit einer teilweise heftigen Erkältung zu kämpfen. Daher liefen einige Spielerinnen einem Trainingsrückstand hinterher und es gab einige Fragezeichen, ob die Kondition ausreichend sein würde. Die Bedenken waren aber am Samstagabend – dem ersten Teil des Doppels-Heimspieltags – unberechtigt, denn die Skurios Volleys setzten sich gegen die Domstädterinnen zwar knapp, aber nicht unverdient, durch.

„Das war ein absolutes Spiel auf Augenhöhe“, befand anschließend Kölns Coach Jimmy Czimek. Mit Blick auf den letzten unerwartet knappen Satz meinte er: „Am Ende hatten sie einmal die richtige Antwort gehabt. Die muss man halt bringen, wenn beide 14 Punkte haben. Großes Kompliment, es war ein verdienter Sieg.“ Auch dem Publikum zollte der Kölner Trainer Respekt: „Die Kulisse war Klasse.“

Insgesamt 220 Zuschauer sahen am Samstagabend das Spiel des aktuellen Tabellenführers gegen den Tabellensechsten. Für Lena Nelke waren die lautstark mitfiebernden Fans einer der Garanten des knappen Sieges: „Das Publikum haben wir heute richtig nötig gehabt. Das hat uns heute gepusht“, meinte sie zufrieden. Einziger Wermutstropfen: Trotz des Sieges mit zwei Punkten und trotz der Unterstützung der Fans rutschten die Skurios Volleys nach dem Spiel auf den zweiten Tabellenrang, da die BayerVolleys zeitgleich gegen Münster klar gewannen und trotz Punktgleichheit einen Satz mehr gewonnen haben.

Die erkältungsgeschwächte Borkener Mannschaft startete um 19.30 Uhr gut in den ersten Satz und spielte sich schnell eine eigentlich komfortable 8:4-Führung heraus. Der Vorsprung schmolz aber schnell dahin als Kölns Mannschaft immer besser ins Spiel fand. Zwei Auszeiten von Borkens Trainer brachten sein Team nicht mehr in die Erfolgsspur zurück, sodass der erste Satz nach 25 Minuten verdient mit 18:25 an Köln ging. Etwas frischer startete Köln in den zweiten Satz, eine 3-Punkte Führung aber war beim zwischenzeitlichen 10:10 aber wieder egalisiert. Von da an kämpften beide Teams verbissen und erst zum Ende dieses Satzes zogen die Westmünsterländerinnen leicht davon. Verdient ging dieser Satz mit 25:20 nach Borken.

Im dritten Satz glaubten die Borkener Fans fast zu träumen. Scheinbar mühelos punkteten die Skurios Volleys gegen Köln und bauten sich schnell einen äußerst komfortablen Vorsprung aus. Annahme und Angriff hatte es gegen Köln recht leicht. Zur zweiten Technischen Auszeit stand es zwischenzeitlich 16:5 und wenig später gar 19:5 für Borken. Als Chang Cheng Liu dann aber einige Borkener Leistungsträgerinnen verdientermaßen schonte und vermehrt auf die Jugend setzte, verloren die Skurios Volleys etwas ihren roten Faden. Köln kämpfte sich immer weiter heran, am Ende aber ging dieser Satz mit 25:17 nach Borken. Im vierten Satz waren es dann wieder die Domstädterinnen, die leicht davonzogen und diesen Vorsprung zu verteidigen wussten. Der 21:25-Endstand brachte Köln einen Punkt, bedeutete aber auch, dass beide Mannschaften in den Tiebreak mussten.

Fast schien es, als könnten die Skurios den letzten Satz glasklar für sich entscheiden. Schon früh hieß es 9:3, dann aber sorgten vermehrte Eigenfehler und einige umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen dafür, dass Köln nach einer 5-Punkte-Serien zum 9:8 herankam. Wenig später hatten beide Mannschaften jeweils 14 Zähler und erst eine Auszeit Borkens gab den letzten Impuls: Mit 16:14 ging dieser fünfte Satz äußerst knapp an Borken.

„Wir haben heute eine Borkener Mannschaft gesehen, die mit sieben Spielern durchziehen“, war der Kölner Coach später von der Heimspielmannschaft beeindruckt. Besonders die Leistung von Borkens Kapitänin Anika Brinkmann gefiel ihm und so schlug er sie für die goldene MVP-Medaille vor. Das Borkener Trainerteam hingegen entschied sich für Melanie Gosmann, die damit die silberne MVP-Medaille gewann.

Text und Foto: Thomas Hacker