Skurios Volleys erkämpfen sich wichtigen Punkt

Skurios Volleys erkämpfen sich wichtigen Punkt

Erst im Tiebreak setzen sich die Binder Blaubären TSV Flacht mit 3:2 durch

Die Überraschung ist nicht ganz geglückt, aber einen Punkt nehmen die Skurios Volleys trotzdem mit aus der Bärenhöhle. Beim ersten Aufeinandertreffen überhaupt können sich zwar die Mädels der Binder Blaubären TSV Flacht mit 3:2 (23:25, 25:17, 26:28, 25:18, 15:10) behaupten, trotzdem gingen die Skurios Volleys nicht mit hängenden Schultern vom Platz. Über insgesamt 127 Spielminuten zeigten sie eine kämpferisch und spielerisch überzeugende Leistung, die nur im Tiebreak nicht von Erfolg gekrönt wurde.

Wenige Stunden zuvor übte sich das junge Borkener Team erstmals noch in einer ganz anderen Disziplin – dem Line Dance. Physiotherapeut Sepp Jüditz hatte den Skurios Volleys eine Bewegungseinheit verordnet. Bewegung und vor allem Spaß hatten sie dann wirklich, das Ergebnis gibt es seitdem auch im TikTok-Kanal der Skurios Volleys zu bestaunen. Wenige Stunden später stand dann in der Heckgäusporthalle II im Weissacher Ortsteil Flacht ein entspanntes und recht junges Borkener Team auf dem Feld, denn neben den erfahrenen Sandra Hövels, Doreen Luther und Kapitänin Fabienne Coenders vertraute Coach Chang Cheng Liu den jungen Spielerinnen Chaine Konjer, Carolin Beining, Marika Loker und Mia Feldhaus. Diese dankte es dem Trainer 27 Spielminuten später mit dem ersten Satzgewinn des Abends, als Flacht´s Janna Schweigmann den Ball ins Netz schlug und damit das 25:23 aus Borkener Sicht perfekt machte. Davor aber gab es ein munteres Hin und Her beider Teams. In dieser Phase war es Mittelblockerin Doreen Luther, die ihr Team zu manch wichtigem Punkt verhalf.

An diese Leistung aber konnten die Skurios Volleys im zweiten Satz nicht anknüpfen, da Flacht ab der Satzmitte das Heft in die Hand nahm. Maßgeblichen Anteil daran hatten Saskia Lenk auf Seiten der Blaubären, die ihre Angreiferinnen gekonnt in Szene setzte und die später als westvollste Spielerin des Matchs geehrte Frauke Neuhaus. Auf Seite der Gäste konnte die Annahme nicht immer überzeugen, zugleich fanden die eigenen Angriffe nicht immer den gegnerischen Boden. Als sich der Satzverlust abzeichnete, gab Chang Cheng Liu der jungen Mittelblockerin Paula Schröer eine Chance. Sie blieb auch nach dem 25:17-Satzgewinn für Flacht im zweiten Durchgang in der Starting Six im dritten Satz. Hier sah es dann früh nach einer eindeutigen Sache für Flacht aus. Auf ein 5:1 für Flacht folgte ein 9:3, dann aber startete Borken eine furiose Aufholjagd und Doreen Luther glich schließlich zum 10:10 aus. Die folgenden Minuten ließen niemanden kalt. Erst setzte sich wieder Flacht leicht ab, dann überrollten die Skurios Volleys mit starken Szenen von Marika Loker, Lena Bernhardt oder der späteren Silber-MVP-Gewinnerin Carolin Beining die Gastgeberinnen. Als Borken schon beim 24:19 den Satzgewinn vor Augen hatte, lief plötzlich nur noch wenig zusammen. Fünf Satzbälle konnte Flacht abwehren und hatte dann selbst beim zwischenzeitlichen 25:24 und 26:25 gleich zweimal den Satzgewinn vor Augen. Ein Block von Carolin Beining und Doreen Luther brachte die Entscheidung zugunsten der Skurios Volleys.

Ein dritter Gewinnsatz aber blieb den Skurios Volleys nicht vergönnt. Im vierten Durchgang knüpften die Blaubären an die starke erste Hälfte im dritten Satz an, während die Skurios Volleys leicht überfordert wirkten. Wieder setzte sich Flacht deutlich mit 8:1 ab, wieder konnten die Skurios Volleys, getrieben von einigen mitgereisten Fans, deutlich verkürzen. Eigene Fehler einerseits und die Willensstärke der Blaubären andererseits führten dazu, dass Flacht schließlich zum 2:2 ausglich. Behielten die Skurios Volleys vor zwei Wochen gegen die Stralsunder Wildcats im sich anschließenden Tiebreak noch die Oberhand, so zeigten sie hier jedoch deutlich Nerven und ließen zum Verdruss des Cheftrainers einige Eigenfehler zu. Das nutzte das mit erfahrenen Spielerinnen gespickte Team der Blaubären eiskalt aus, sodass das Trainer-Duo Iliya Matev und Annika Wieprecht nach 14 Minuten beim Endstand von 15:10 zugunsten der Binder Blaubären TSV Flacht abpfiff.

Nach dem Spiel überwog bei den Borkener Spielerinnen die Freude, schafften sie es doch das mit Erstliga-erfahrenen Spielerinnen gespickte Team der Gastgerberinnen in den Tiebreak zu zwingen. Trotzdem hätten man gerne mehr als nur einen Punkt mitgenommen, Chancen dafür gab es einige. Trainer Chang Cheng Liu sah das ähnlich. „Die Mannschaft hat zu viele eigene Fehler gemacht“, bedauerte er. Insgesamt 46 Punkte ließ sein Team zu, eindeutig zu viel. „Auf dem Spielfeld fehlte uns die Fähigkeit, den Spielrhythmus aus eigener Kraft zu steuern“, fiel ihm auch auf. Ohne diese Defizite wäre vielleicht durchaus mehr drin gewesen. Mit drei Punkten nach vier Spielen stehen die Skurios Volleys zwar immer noch im Tabellenkeller der Liga, die Tendenz des jungen Teams ist aber eindeutig positiv. Von daher sind sie jetzt schon gespannt auf die beiden kommenden Wochen mit Spielen gegen Allianz MTV Stuttgart im DVV-Achtelfinale und eine Woche später gegen den ETV Hamburg sowie den VC Olympia Dresden.

Text: Thomas Hacker

Foto: Kati Wilger