Skurios Volleys arbeiten am Zuschauer-Comeback

Skurios Volleys arbeiten am Zuschauer-Comeback

Der Borkener Kader steht. In 32 Tagen soll die neue Volleyball-Saison in der 2. Bundesliga vom Stapel laufen. Am zweiten Spieltag (19. September) begrüßen die Skurios Volleys dann den BBSC Berlin in der Mergelsberg-Halle. Dort spielten sie zuletzt am 22. Februar. Stralsund hieß vor 209 Tagen der Gegner und 3:0-Sieger. Über 600 Zuschauer waren damals dabei. Aber die Zeiten haben sich nun mal dramatisch geändert. So viele Menschen unter einem Dach dürften sich in diesem Jahr vermutlich bei keiner Sportveranstaltung in Deutschland mehr einfinden.

Wie tragfähig das Gerüst der Volleyball-Saison ist, wird sich weisen. Mühsam und in vielen kleinen Schritten präparieren sich die Zweitliga-Klubs für den Neubeginn unter schwierigen Bedingungen. Und alle vereint die Hoffnung, nicht vor leeren Rängen spielen zu müssen. Nach aktueller Corona-Schutzverordnung sind bis zu 300 Zuschauer zugelassen, bei der Vorlage schlüssiger Hygienekonzepte vielleicht auch ein paar mehr. Eine Marke, die jedoch auch in der 1050 Zuschauer fassenden Mergelsberg-Sporthalle mit einem großen „Aber“ versehen sein kann.

60 Seiten umfasst das von der Volleyball Bundesliga (VBL) erarbeitete Konzept zur Aufnahme des Zweitliga-Spielbetriebs. 25 Seiten legten die Skurios Volleys noch für sich drauf, um möglichst nah an diese 300-Marke heranzukommen. „Wir wissen, dass sich viele Borkener nach Zweitliga-Volleyball sehnen. Vielen fehlt da richtig etwas“, sagt Manager Ulrich Seyer, die Allzweckwaffe des Klubs, die an sämtlichen Fronten des Klub Hand anlegt. Er sagt: „Wir stehen im ständigen Austausch mit dem Ordnungsamt. Wir wollen ein Live-Sporterlebnis natürlich für möglichst viele Fans ermöglichen. Aber nicht um jeden Preis.“ Die Sicherheit, die Gesundheit stehe an oberster Stelle.

Kontaktlose Einlasskontrollen

„Ein wichtiger Bestandteil unseres vorgelegten Hygienekonzepts ist die zügige und vor allem kontaktlose Einlasskontrolle der Zuschauer im Self-Service. So minimieren wir den Personalaufwand und mögliche Übertragungswege. Nur Zuschauer mit einem gültigen und registrierten Ticket kommen so in die Halle. Für diese Maßnahme schaffen wir extra zwei mobile Drehkreuze für den Eingangsbereich an. Das ist zwar eine kostspielige Angelegenheit, aber aus unserer Sicht der einzig sinnvolle Weg. Diese physikalische Sperre verhindert ein einfaches Durchlaufen der Zuschauer.“

Karten für die Heimspiele der Skurios Volleys werden derweil vermutlich ausschließlich über ein Online-Ticket-System und an den bekannten Vorverkaufsstellen verkauft. Um eine Rückverfolgung der in der Halle befindlichen Personen im Fall der Fälle zu ermöglichen, kann der Bestellvorgang erst nach Angabe persönlicher Daten abgeschlossen werden. Verlässt ein Zuschauer zwischendurch die Halle, muss er sich am Drehkreuz auschecken. „So wissen wir genau, wer wann in der Halle ist“, erklärt Seyer. Erst beim Erreichen ihres Sitzplatzes, so steht’s im Konzept, dürfen die Zuschauer übrigens ihren Mund-Nase-Schutz ablegen.

Vier Hygienezonen

Unterteilt wird die Mergelsberg-Sporthalle gemäß VBL-Vorgabe darüber hinaus in vier Hygienezonen. Die „Aktivzone“ ist lediglich den Mannschaften vorbehalten, das Spielfeld bildet die „Wettkampfzone“ und die „Passivzone“ grenzt die Wettkampf- von der „Zuschauerzone“ mit größtmöglichem Abstand ab. Seyer: „Für die Absperrmaßnahmen und die Regulierung des Zuschauerstroms benötigen wir rund 120 Meter Personenleitsystem, sogenannte Tensatoren.“ Es sind nur einige Eckpunkte eines Konzepts, das Zweitliga-Volleyball mit Zuschauern auch in Borken möglich machen soll.

„Da der Verlauf der Pandemie trotz aller risikominimierender Maßnahmen unvorhersehbar ist, werden wir mit unserem Konzept auf Sicht fahren und im Saisonverlauf prüfen, ob Anpassungen in die eine oder andere Richtung notwendig oder möglich sind“, so VBL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung über das vorgegebene Rahmenkonzept des nationalen Verbands, das die Skurios Volleys ergänzten und auf die Verhältnisse in Borken anpassten. Aber immer wieder betont Seyer: „Die größtmögliche Sicherheit aller steht an erster Stelle. Das erfordert vorsichtig, bedacht und wohl überlegtes Handeln.“

Spielerinnen verzichten auf Tickets

Sogar die Spielerinnen hätten auf ihre sonst üblichen Freikarten für Familienangehörige verzichtet, damit mehr Fans in die Halle kommen können, berichtet Seyer, der von dem Maßnahmen-Katalog des Vereins überzeugt ist.

Nun wartet er auf grünes Licht der Stadt, um einen Schritt weiterzukommen – auf dem so anstrengenden Weg in die neue und ganz spezielle achte Zweitliga-Spielzeit der Skurios Volleys Borken.