Letzter Heimspiel-Krimi – made by Seyer

Letzter Heimspiel-Krimi – made by Seyer

Skurios Volleys können bei einem Derby-Sieg und Schützenhilfe der BayerVolleys im Fernduell noch die Meisterschaft verteidigen

So dramatisch und nervenaufreibend hat sich Uli Seyer sein letztes Spiel als Teammanager wohl nicht vorgestellt. Wenn am Samstagnachmittag ab 17 Uhr die Skurios Volleys zuhause im Derby gegen Blau-Weiß Dingden aufschlagen, hat diese Partie alles, was einen Volleyball-Krimi ausmacht. Spannung ist auf alle Fälle garantiert, denn wenn Spiele gegen Dingden anstehen, gab es in den letzten Jahren selten ein klares Ergebnis. Vielleicht kommt sogar etwas meisterlicher Glanz in die gute alte Meggi, wenn nämlich die BayerVolleys in Leverkusen das schaffen, was Borken vor Wochenfrist ausgerechnet schaffte – einen 3:2-Sieg gegen den aktuellen Tabellenführer.

„Wir werden alles raushauen für den dritten Titel“, verspricht Borkens Co-Trainer Markus, denn nur so können die Skurios Volleys die kleine Chance auf den Titel wahren. Personell haben die Skurios Volleys zum Saisonfinale jedenfalls keine Sorgen. Doch ob es am Ende reicht ist nicht natürlich noch unbekannt. Wenn Borken theoretisch drei Punkte holt, muss Leverkusen aber mindestens 2 Sätze gewinnen. Bei einem Punktegleichstand zählt dann das Ergebnis der direkten Vergleiche und hier hätte Borken aufgrund der beiden gewonnenen Partien einen kleinen Vorteil.

Einfach hat es sich der Vorjahres-Meister durch den Sieg an der Ostseeküste jedenfalls nicht gemacht. Seitdem hat die Skurios@Work-Crew um Uli Seyer so manche kurze Nacht gehabt, denn auf alle Fälle möchte man vorbereitet sein. Möglich ist ja vieles, das hat Stralsund vor einer Woche leidvoll erfahren müssen. Durch den 3:2-Auswärtssieg nahm Borken den Mädels von der Ostseeküste die Möglichkeit der Meisterfeier in eigener Halle. Dass nun ausgerechnet Dingdens Trainerin Danuta Bringmann mit ihrem Team in der Meisterschafts-Frage das Zünglein an der Waage sein kann, ist an Dramatik kaum zu überbieten. Schließlich steht nicht nur ihre Tochter Anika im Kader der Skuriosen, sondern die erfahrene Trainerin war auch schon für den RSV tätig und hat hier viele Freunde.

Jetzt schon sicher ist lediglich, dass die Meggi einen Saison-Zuschauerrekord erleben wird. Das Derby verspricht auf alle Fälle in vielerlei Hinsicht herausragend zu werden – und mit Sicherheit auch voller Emotionen. Schließlich geht mit dem Spiel auch eine besondere Ära zu Ende. Zehn Jahre 2. Volleyball Bundesliga haben Spuren hinterlassen – etwa beim Teamchef Uli Seyer und der Skurios@Work-Crew. Ab der nächsten Saison geht es dann in der neuen eingleisigen 2. Volleyball Bundesliga Pro weiter – dann vielleicht sogar mit einem Meistertitel in der Tasche?

Text und Foto: Thomas Hacker