Lena Bernhard wechselt von den Allbau Volleys Essen zum Vizemeister

Lena Bernhard wechselt von den Allbau Volleys Essen zum Vizemeister

21-Jährige Außenangreiferin überzeugte die Verantwortlichen auf und neben dem Spielfeld

Nachdem die Skurios Volleys einem Trio aus der RSV-Jugend das Vertrauen schenken, brauchten sie für ihre erste externe Neuverpflichtung auch gar nicht so weit in die Ferne schauen. Die 21-jährige Lena Bernhard spielte in den letzten drei Jahren für die Allbau Volleys Essen und verstärkt die Skurios Volleys ab Juli als Außenangreiferin. Damit holt sich der Vizemeister der abgelaufenen Saison eine der überzeugendsten Spielerinnen der letzten Jahre von den Essener „Pottperlen“ in den Kader.

Nach dem Probetraining vor wenigen Wochen war Borkens Chefcoach Chang Cheng Liu sehr angetan von der 184 Zentimeter großen Spielerin. „Sie spielt schnell und ist im Angriff richtig stark“, lobte er das Spiel von Lena Bernhard. Dass sie in den letzten Wochen aufgrund einer Verletzung nicht richtig trainieren konnte, fiel da nur wenig ins Gewicht. Chang Cheng Liu: „Wenn sie weiterhin wie in den letzten Jahren in Essen an sich arbeitet, wird sie für uns eine große Unterstützung sein.“ Auch Thomas Hacker vom Skurios-Management, der diesen Transfer begleitete, fand lobende Worte für die Außenangreiferin. „Lena hat sich sofort als Teil der Mannschaft gesehen und erste Kontakte geknüpft. Neben den spielerischen Talenten ist uns die Teamfähigkeit einer Spielerin sehr wichtig – und Lena überzeugt auf und neben dem Spielfeld gleichermaßen.“

Bei den Allbau Volleys spielte Lena Bernhard die letzten Jahre. „Die Zeit in Essen war schön“, blickt die Außenangreiferin zurück. „Sowohl menschlich als auch spielerisch habe ich mich dort wohl gefühlt auch wenn die letzte Saison sportlich etwas durchwachsen war und ich leider mit einer Verletzung zu kämpfen hatte.“ Da die Studentin der Gesundheits- und Medizintechnik seit Juni ein Praxissemester bei einem Aachener Medizintechnik-Startup absolviert, zog sie nun für einige Monate um und kehrte damit Essen den Rücken. Doch ohne Volleyball mochte sie auch in Aachen nicht sein und so vereinbarte sie mit der 2. Mannschaft der Ladies in Black die Möglichkeit mitzutrainieren. Ab August wird sie sogar mit der 1. Mannschaft trainieren können und so die Saisonvorbereitung des Erstligisten durchlaufen. „Lena hat sich die Trainingsmöglichkeiten selbst gesucht“, lobt Thomas Hacker das Engagement der 21-jährigen. „Gleichzeitig freuen wir uns riesig über die tolle Kooperation mit den Ladies in Black. Das eine unserer Spielerinnen eine derartige Unterstützung erhält, ist nicht unbedingt selbstverständlich.“

Das Lena Bernhards Herz eindeutig für ihren Lieblingssport schlägt, hat auch was mit ihrer Familie zu tun. Etwa mit acht Jahren fand sie in Minden zum Volleyball. „Ich habe in der Grundschule mit der Talentförderung angefangen und bin durch meine Mutter, die früher selbst Bundesliga-Volleyball gespielt hat, in den Sport reingewachsen,“ weiß Lena Bernhard zu berichten. Der Volleyballsport blieb seitdem ihr Begleiter. So machte sie, damals beim TV Hörde spielend, 2019 ihren Bundesfreiwilligendienst in der Geschäftsstelle des Westdeutschen Volleyball-Verbands. Sportlich erfolgreich war sie schon Jahre zuvor als Westdeutscher Vizemeister U20 mit dem 1. VC Minden, freute sich später über einen 8. Platz bei der Deutschen U19-Beach-Meisterschaft und wurde schließlich in der Saison 2020/21 mit den „Pottperlen“ Dritter der 2. Bundesliga Nord. Insgesamt drei Gold-MVP-Medaillen und vier Silber-MVP-Auszeichnungen erhielt die junge Spielerin in den beiden letzten Jahren.

Einige Male spielte Lena in den letzten Jahren auch gegen Borken. „Es waren immer sehr spannende Matches meistens auf Augenhöhe, mit sehr viel Stimmung und Spannung“, ist Lena in Erinnerung geblieben. „Die Skurios Volleys sind eine sehr ehrgeizige und erfolgreiche Mannschaft, mit gut ausgebauten Strukturen dahinter und natürlich lautstarken Zuschauern.“ Doch nicht nur das war für Lena letztendlich entscheidend. „Die Skurios Volleys geben mir eine Möglichkeit zur sportlichen Weiterentwicklung mit einer optimalen gesundheitlichen Betreuung. Weil ich noch viele Jahre gesund Volleyball spielen möchte und mich auch sportlich weiterentwickeln will, habe ich mich für sie entschieden.“

Beim Vizemeister wird Lena Bernhard schnell einen Platz finden, davon sind Teammanagement und Trainer überzeugt. Sie selbst brennt für ihren Lieblingssport, auch wenn neben dem Studium und Volleyball kaum Zeit für andere Hobbies wie das Zeichnen bleiben. Beruflich wird sie wohl nach dem Praxissemester ihren Master anstreben und auch sportlich soll es für die 21-Jährige weiter nach oben gehen. Trotzdem hat sich Lena keine übergroßen sportlichen Ziele gesetzt und bleibt lieber Realist: „Spielerisch möchte ich bei den Skurios Volleys das Beste aus mir rausholen.“

Text: Thomas Hacker

Foto: Tom Schulte