Kein Sieg in der Muldentalhalle

Kein Sieg in der Muldentalhalle

Die ESA Grimma Volleys erwiesen sich im ersten Teil des Borkener Doppelspiel-Wochenendes als zu stark für die Skurios Volleys

Eine Sporthalle im ersten Obergeschoss und dazu noch eine unmittelbare Nähe der Fans zu den Teams – das Auswärtsspiel der Skurios Volleys in Grimma hielt für die Gäste einige interessante Eindrücke bereit. Bereits sieben Mal gingen die ESA Grimma Volleys in dieser Saison zuhause siegreich vom Feld und am Samstagabend kam beim 3:1-Heimsieg (25:22, 21:25, 25:12, 25:21) der achte Heimsieg hinzu. Somit konnten die Skurios Volleys auswärts nicht ihren Tiebreak-Sieg aus dem Hinspiel verteidigen und gingen nach 98 gespielten Minuten mit traurigen Gesichtern vom Feld. 

Insgesamt 348 Zuschauer verfolgten das Match in der Muldentalhalle, darunter auch rund 20 mitgereiste eigene Fans. Die nicht mitgereisten Borkener Zuschauer dürfte im Stream von SPORT1 extra eine kleine Überraschung erlebt haben: Bernd Rudde, langjähriger Abteilungsleiter Volleyball beim RSV Borken, erklärte sich spontan bereit neben Diagonalangreiferin Lydia Stemmler (ehemals VC Neuwied) aushilfsweise das Spiel zu kommentieren und erntete für seinen Einsatz anschließend positive Kommentare. Leider verlief das Spiel seiner Skurios Volleys hingegen nicht so positiv wie erhofft, lediglich im zweiten Satz waren sie siegreich.

Dabei begann der erste Satz für die Skurios Volleys um Kapitänin Fabienne Coenders recht zuversichtlich. Bis zur ersten Technischen Auszeit gestaltete sich das Spiel ausgeglichen. Anschließend häuften sich jedoch bei den Skurios Volleys die Annahmefehler, während die eigenen Aufschläge nicht mehr so druckvoll waren. Hinzu kam eine Gelbe Karte für Cheftrainer Chang Cheng Liu wegen Reklamierens. Erst in der letzten Phase dieses Auftaktsatzes und nach zwei Borkener Auszeiten konnten eigene Fehler deutlich minimiert werden, es sollte am Ende aber nicht für den Satzgewinn reichen. Den zweiten Satzball für Grimma konnte schließlich Grimmas Außenangreiferin Lina-Marie Lieb erfolgreich verwandeln.

Personell unverändert ging es dann in den zweiten Satz und hier rieben sich nach wenigen Minuten die Gastgeberinnen die Augen. Nun gelang es den Skurios Volleys ihr druckvolles Spiel umzusetzen, sodass sie den Tabellenfünften dominierten. Beim Stand von 20:15 für Borken kamen allerdings die ESA Grimma Volleys wieder besser ins Spiel, sodass es noch einmal eng wurde. Eine Aufholjagd der Gastgeberinnen blieb anschließend aber folgenlos, zumal Borkens Kapitänin Fabienne Coenders ihrem Team mit einem erfolgreichen Angriff den Satzgewinn bescherte.

Wie schon recht oft in dieser Saison sollte sich nach einem sehr guten Satz eine durchwachsene Leistung anschließen. Im dritten Satz gelang dem Tabellen-Fünften aus Sachsen quasi alles, während Borken in Annahme und Abwehr deutliche Defizite aufwies und sich eigene Fehler häuften. Seine beiden Auszeiten hatte Chang Cheng Liu beim 13:3 für Grimma bereits vergeben, die sich anschließende Aufholjagd verpuffte jedoch schnell. Somit hatte Grimma stolze 13 Satzbälle und ein verunglückter Borkener Block sorgte für den 25:12-Endstand.

Zum Anfang des vierten Satzes war es Grimmas Coach Jorge Munari, der sich beim zwischenzeitlichen 1:5-Rückstand verwundert die Augen rieb. Nach dem sich wenig später anschließenden Ausgleich entwickelte sich ein munteres Spiel mit wechselnden Führungen, bis Grimma in der Crunchtime auf den Sieg drückte und um exakt 19.47 Uhr Vollzug vermelden konnte. Besonders die Stimmung beim Skurios-Cheftrainer Chang Cheng Liu war anschließend gedrückt. „Für die Niederlage heute übernehme ich die Verantwortung“, erklärte er und verwies auf die spielfreien letzten Wochen, in denen das Team einige trainingsfreie Tage genoss. „Für unsere jüngeren Spielerinnen ist das regelmäßige Training sehr wichtig und dass das fehlte, hat man heute gemerkt.

Eine der erfahrensten Borkener Spielerinnen, Außenangreiferin Fabienne Coenders, erhielt nach dem Spiel die silberne MVP-Medaille überreicht. Außenangreiferin Lina-Marie Lieb, die in ihrer bisherigen Karriere bereits Erstliga-Erfahrungen beim Dresdner SC oder NawaRo Straubing sammeln konnte, erhielt für ihre starke Abwehrleistung die Auszeichnung als wertvollste Spielerin, immerhin schon ihre vierte Gold-MVP-Medaille in dieser Saison. Für die Skurios Volleys blieb nach dem kräftezehrenden Vier-Satz-Spiel in Grimma am Ende nichts Zählbares übrig und sie verblieben auf Tabellenrang elf.

Text und Foto: Thomas Hacker