Interview mit unserer Trainerin Danuta Brinkmann
Interview mit unserer Trainerin Danuta Brinkmann
Seit Juli ist Danuta Brinkmann Trainerin unseres Teams. Den RSV Borken und natürlich unsere Skurios Volleys kennt sie seit Jahren bestens, nun steht sie selbst am Seitenrand. Wir haben sie rund vier Monate nach Saisonbeginn mal um ein Interview gebeten
Die Skurios Volleys kennst Du seit Jahren, Annika spielte ja auch einige Jahre in unserem Team. Wie ist es für Dich nun das Team zu trainieren?
Es ist immer eine Herausforderung, als neue Trainerin eine Mannschaft zu übernehmen. Die Skurios Volleys kenne ich natürlich schon seit Jahren – nicht nur, weil ich hier bereits als Jugendtrainerin tätig war, sondern auch, weil ich als Mutter von Annika das Geschehen in der ersten Mannschaft intensiv verfolgt habe. Gerade deshalb war es für mich anfangs sogar noch schwieriger, die Verantwortung für das Team zu übernehmen. Ich spürte, dass die Mannschaft
Erwartungen an mich hatte und sich fragte: Wie wird sie als Trainerin sein? Wie wird das Miteinander funktionieren? Schließlich kannten mich die Spielerinnen bislang nur als Mutter. Auch ich hatte meine Gedanken: Wie werden sie mich als Trainerin annehmen? Werden sie meine Ideen und Philosophie mittragen?
Jetzt, nach einiger Zeit, kann ich sagen, dass es wirklich großartig läuft. Alle Spielerinnen ziehen mit, sie freuen sich auf das variable Spiel, auf die neuen Ideen und auf das Training, das wir gemeinsam gestalten. Wir verstehen uns super, genau so hatte ich es mir gewünscht. Die Atmosphäre im Team ist hervorragend, die Erfolge stellen sich ein, und das beflügelt uns natürlich alle. Ich bin sehr froh über meinen Schritt zu den Skurios Volleys und absolut zufrieden.
Bei allen Auswärtsspielen sind Fans dabei, bei Heimspielen wird es regelmäßig laut. Wie empfindest Du die Unterstützung der Fans?
Die Fans kannte ich schon vor meiner Trainerzeit, da ich in der Vergangenheit schon häufiger selbst auf der Tribüne stand und mitgeklatscht habe. Ich finde es großartig, welche
Stimmung sie machen und wie sehr sie hinter der Mannschaft stehen – ganz gleich, ob es gut läuft oder, wie früher, auch in schwierigeren Zeiten. Sie reisen überallhin mit und unterstützen uns. Das ist wirklich fantastisch, weil sie es sogar schaffen, dass sich Auswärtsspiele fast wie
Heimspiele anfühlen. Die Unterstützung unserer Fans gibt uns enormen Rückhalt und beflügelt uns immer wieder zu Höchstleistungen.
Du kamst zu Saisonbeginn ja nicht alleine nach Borken. Wie läuft die Zusammenarbeit mit Deinem Co-Trainer Arne?
Die Zusammenarbeit mit meinem Co-Trainer Arne läuft wirklich hervorragend. Wir kannten uns ja bereits aus Dingden, wo wir zwei Jahre zusammengearbeitet haben, und ich wusste schon, was er fachlich mitbringt. Wir ergänzen uns super und besprechen alles gemeinsam – vom Trainingsaufbau bis hin zu den technischen Aspekten, an denen wir mit den Spielerinnen arbeiten müssen. Wir verfolgen dieselbe Volleyball-Philosophie, und das macht die
Zusammenarbeit sehr harmonisch und effektiv. Einen besseren Co-Trainer könnte ich mir wirklich nicht vorstellen.
Einige Spielerinnen kennen Dich von früher, teils noch aus der Jugend. War es daher einfacher für Dich das Team zu übernehmen?
Einige der Spielerinnen kenne ich tatsächlich aus der Jugend des RSV Borken, auch wenn ich sie damals noch nicht direkt trainiert habe, da sie in anderen Gruppen und teilweise noch
zu jung waren. Dennoch haben sie bei mir ein wenig hineingeschnuppert und mein Training miterlebt. Ich glaube, sie haben sich gefreut, weil sie wussten, was auf sie zukommt und wie ich arbeite. Dadurch war es für mich tatsächlich einfacher, diese Spielerinnen mitzunehmen – sie
kannten mich und wussten bereits, wie unser Miteinander funktionieren würde. Das hat den Einstieg erleichtert.
Statt Stralsund, Ostbevern oder Cottbus spielen die Skurios Volleys nun gegen Grimma, Straubing oder Freisen. Wie empfindest Du es gegen andere Gegner zu spielen?
Das Niveau in der neuen Pro-Liga ist grundsätzlich etwas höher als in der 2. Liga, und ich merke bereits, wie meine Mannschaft daran wächst und aufblüht. Gegen diese neuen Gegner zu spielen macht wirklich Spaß, und wir stoßen teilweise schon an unsere Grenzen. Natürlich sind wir noch nicht ganz da, wo wir hinwollen, aber es ist immer spannend, neue Herausforderungen zu suchen und gegen andere Teams anzutreten. Ich freue mich auf die kommenden Gegner und bin gespannt, wie stark sie sind. Unser Ziel ist es, in jedes Spiel mit voller Energie zu gehen und, wenn möglich, jedem Gegner ein Bein zu stellen.
Wie ist Deine Spielphilosophie?
Grundsätzlich möchte ich natürlich gewinnen – aber auf eine Weise, die auch Spaß macht und das Team sowie die Zuschauer mitreißt. Für mich bedeutet das, variantenreiche, schöne Spiele zu gestalten, in denen alle zufrieden mit ihrer Leistung sind und sehen, dass wir uns weiterentwickeln. Wenn wir als Mannschaft auf dem Spielfeld tolle Aktionen zeigen und die Zuschauer begeistern, entsteht dieser besondere Spaß, der den Sport so einzigartig macht.
Neben dem Fokus auf den Erfolg sehe ich mich aber auch als Entwicklerin und Lehrerin. Es ist mir wichtig, dass jede Spielerin die Möglichkeit hat, weiter dazuzulernen und sich zu verbessern. Diese kontinuierliche Entwicklung, kombiniert mit Freude am Spiel und gemeinsamen Siegen, ist für mich die perfekte Mischung und die Basis meiner Philosophie.
Die Bilanz in der neuen Saison ist sehr gut: Fünf Ligaspiele, fünf Siege. [Anmerkung: Das Intervirw wurde nach dem Spiel gegen den TV Dingolfing geführt.] Musst Du das Team bremsen?
Wir sind wirklich super in die Saison gestartet – fünf Spiele, fünf Siege, und ich freue mich sehr darüber. Die Mädels sind weiterhin voll motiviert, und ich denke, ich muss sie keinesfalls bremsen. Sie wissen genau, dass noch mehr möglich ist, und sind hungrig darauf, weiter zu wachsen, mehr Spiele zu bestreiten und immer wieder an ihre Grenzen zu gehen. Sie möchten herausfinden, wie weit wir gemeinsam kommen können.
Natürlich erinnere ich sie regelmäßig daran, jeden Gegner ernst zu nehmen. Im Training bin ich immer wieder begeistert von ihrem Einsatz und ihrer Arbeitsmoral. Für uns Trainer macht es deshalb riesigen Spaß und gibt Motivation, so weiterzumachen.
Was war in den letzten Wochen Dein bislang schönstes skurioses Erlebnis?
Es gab schon viele schöne Momente für mich bei den Skurios Volleys. Einen einzigen hervorzuheben wäre schwer, denn es ist das gesamte Zusammenspiel der Mannschaft
und der Gemeinschaft drumherum, das es so besonders macht. Die Busfahrt nach Grimma und Dresden war ein Highlight, weil ich die Mannschaft dort richtig kennenlernen konnte – wie sie Stimmung machen und singen können. Dazu gehören natürlich auch unsere Fans, die uns bei Auswärtsspielen begleiten und wie kürzlich in Essen eine beeindruckende Kulisse schaffen. Sie waren sogar zahlreicher und lauter als die heimischen Fans, was uns einen enormen Rückhalt gibt. Ebenso begeistert mich das Engagement aller rundherum – vom Vorstand bis zu den Helfern, die unermüdlich daran arbeiten, dass alles so reibungslos läuft. Das alles zusammen macht diese Zeit für mich besonders schön.
Mal ein Blick in die Glaskugel: Wo möchtest Du nach dem 24. Spieltag stehen?
Wir stehen momentan genau da, wo ich uns auch sehe. Zu Beginn der Saison habe ich gesagt, dass wir oben mitspielen und dabei sein möchten. Nach fünf Siegen und dem Gefühl, dass wir jeden Gegner schlagen können, wollen wir das natürlich auch weiterhin tun. Wo wir am Ende stehen werden, kann ich nicht genau sagen, aber die aktuelle Position ist ein schönes Gefühl, und das wollen wir möglichst bis zum Ende der Saison auch behalten.
Text und Foto: Thomas Hacker