In drei Sätzen zur Tabellenführung

In drei Sätzen zur Tabellenführung

Nach klarem 3:0-Sieg gegen den RC Sorpesee führen die Skurios Volleys die Liga an

Nur 73 Minuten dauerte am Samstagabend das Match gegen den RC Sorpesee und das Ergebnis ließ die Spielerinnen, den Trainerstab und natürlich auch die Fans, Sponsoren und Verantwortliche der Skurios Volleys strahlen. Auf der Anzeigetafel über dem Spielfeld war das Ergebnis mit 3:0 (25:20, 25:15, 25:17) gut sichtbar, doch gleichzeitig bedeutete dies, dass die Skurios Volleys nach 910 Tagen wieder die Tabelle der 2. Bundesliga Nord anführen.

„Man hat gemerkt, welches Team mit der Stimmung und kniffeligen Aktionen besser umgehen kann“, lobte Sorpesees Trainer Julian Schallow nach dem Spiel die Westmünsterländerinnen. Während er bei seiner Mannschaft vor allem bei der Umsetzung der taktischen Anforderungen noch ein deutliches Steigerungspotential ausmachte, lobte er die „stabile Leistung“ der Skurios Volleys. Das sah auch Borkens Co-Trainerin Lena Nelke ähnlich, doch sahen sie und Headcoach Chang Cheng Liu besonders im ersten Satz viele vermeidbare Eigenfehler. „Diese haben wir im Laufe des Spiels immer weiter abgebaut. Wir konnten unser Spiel auch durchziehen und haben mit dem 3:0 verdient gesiegt.“

Mit Sorpesee hatte die Heimmannschaft bereits vor drei Wochen gute Erfahrungen gemacht, konnte im Halbfinale des WVV-Pokals einen relativ ungefährdeten Drei-Satz-Sieg einfahren. Für Borken bedeutete das Spiel jedoch erst den Auftakt eines Doppel-Spieltags und so wollte man auch die Kräfte für den Showdown im WVV-Pokalfinale gegen den Zweitligameister TSV Bayer 04 Leverkusen am Sonntagnachmittag schonen. Umso überraschter dürfte das Borkener Trainer-Duo über die vermeidbaren Eigenfehler zu Beginn der Partie gewesen sein. Einige Aufschläge landeten im Aus oder im Netz, doch Sorpesee wusste diese nicht zu nutzen. Sorpesees Auszeiten beim zwischenzeitlichen 10:7 sowie 17:12 nutzten wenig, erst spät kamen die Sauerländerinnen beim 21:19 bis auf zwei Zähler heran. Schließlich ging der Satz aber doch mit 25:20 nach Borken.

Mit dem zweiten Satz konnte Sorpesees Coach Julian Schallow kaum zufrieden sein. Zur ersten technischen Auszeit stand es bereits 8:2 für Borken und der Abstand vergrößerte sich noch leicht. Chang Cheng Liu sah die Dominanz seiner Mannschaft gerne, die schließlich den zweiten von zehn Satzbällen zum 25:15-Satzgewinn verwandelte.

Im dritten Satz hingegen sahen die Fans, dass die Gäste besser ins Spiel kamen. Dann aber fing sich Borken und schaffte es sich sogar mit einem hauchdünnen Vorsprung in die erste technische Auszeit zu retten. Nach einer zwischenzeitlichen Auszeit der Sauerländerinnen kamen diese bis zu einem 11:12, sodass auch in Borken die Alarmglocken läuteten. Sollte der gefürchtete dritte Satz etwa an die Gegnerinnen gehen? Nach einer Borkener Auszeit aber waren wieder die Gastgeberinnen die spielbestimmende Mannschaft – und diese wollten jetzt den Sack zumachen. So ging auch dieser Satz schließlich mit 25:17 klar an Borken, die damit erstmals in dieser noch jungen Saison ein Ligaspiel mit nur drei Sätzen beendeten. Lediglich Sorpesees Laura Kämper durfte sich über die silberne MVP-Medaille freuen. Überraschung higegen stand Skurios-Neuzugang Zaneta Baran ins Gesicht geschrieben, die 32 Jahre alte polnische Diagonalspielerin gewann erstmals die goldene MVP-Medaille.

Für die Borkener Spielerinnen aber wurde die Rückkehr an die Tabellenspitze keine lange Partynacht. Nur 18 Stunden steht das Finale des WVV-Pokals an. „Das wird eine große Hausnummer“, weiß auch Borkens Co-Trainerin Lena Nelke. Durch den Borkener Ligasieg aber gewinnt das Finale noch eine besondere Brisanz – in der Mergelsberghalle stehen sich dann der neue Tabellenerste sowie sein direkter Verfolger gegenüber.

Text und Foto: Thomas Hacker