Fünf Matchbälle später

Fünf Matchbälle später

Skurios Volleys holen Arbeitssieg beim BBSC Berlin – Achter Erfolg im neunten Spiel der Saison

Es war am Samstagabend ein harter Kampf in der Sporthalle Hämmerlingstraße, doch am Ende setzten sich die Skurios Volleys Borken mit 3:1 (12:25, 25:22, 25:23, 29:27) gegen den Aufsteiger BBSC Berlin durch. Vor 199 Zuschauern mussten die Tabellenzweiten alles geben, um die heimstarken Berlinerinnen, die aktuell auf Platz 9 rangieren, in die Schranken zu weisen.

Die Partie begann aus Sicht der Skurios Volleys denkbar schlecht: Der BBSC überrollte die Gäste regelrecht. Mit druckvollen Aufschlägen und einem überragenden Blockspiel ließen die Berlinerinnen den Westmünsterländerinnen kaum Luft zum Atmen. Besonders Berlins Mittelblockerin Emely Radügge und Außenangreiferin Jovana Dordevic stellten die Borkener Annahme immer wieder vor unlösbare Aufgaben. So endete der erste Satz nach nur 17 Minuten mit einem deutlichen 25:12 – somit ein Satz zum Vergessen für das Team von Danuta Brinkmann.

„Zu Beginn hat uns Berlin komplett überrumpelt. Wir sind gar nicht ins Spiel gekommen und haben den Gegner viel zu stark gemacht“, resümierte die Trainerin, die ihre Mannschaft in der sich anschließenden Satzpause wachrüttelte und es gar nicht erst dazu kommen lassen wollte wie zuletzt gegen drei niederbayerische Konkurrenten – also keine Aufholjagd nach einem 0:2-Rückstand starten wollte.

Die Worte der Trainerin zeigten Wirkung: Im zweiten Satz fanden die Skurios Volleys langsam ihren Rhythmus. Dazu trugen aber auch die Gastgeberinnen bei, die zu Satzbeginn sogleich aufgrund von Eigenfehlern fünf von maximal sechs Punkten schenkten. Den über 20 mitgereisten Skurios-Fans gefiel dies zunehmend, sie feierten ihr Team ausgelassen aus de Dank einer stabileren Annahme und mehr Präzision im Angriff setzte sich Borken früh ab. Kapitänin Fabienne Coenders und Mittelblockerin Simone Speer lieferten wichtige Punkte, und beim Stand von 23:22 griff Brinkmann nochmals taktisch ein. Mit Erfolg: Coenders entschied den Satz mit einem Block zum 25:22.

Im dritten Durchgang entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der BBSC wollte sich vor heimischem Publikum nicht kampflos geschlagen geben, und so führte Berlin in der Crunchtime sogar deutlich mit 23:20. Doch die Skurios Volleys zeigten ihre zuletzt immer wieder erprobte Nervenstärke: Eine Serie druckvoller Angriffe und ein Fehler der Gastgeberinnen brachten den Satzgewinn zum 25:23 und damit die 2:1-Führung.

Was dann im vierten Satz folgte, war an Spannung kaum zu überbieten. Beide Teams schenkten sich nichts, Berlin wehrte sich mit allen Kräften und erzwang beim Stand von 26:27 sogar einen Satzball. Doch erneut zeigte Borken seine mentale Stärke: Marika Loker und Sandra Hövels blockten den entscheidenden Ball zum 29:27 – der fünfte Matchball war endlich der letzte.

Nach dem Spiel zeigte sich Trainerin Brinkmann erleichtert, fand aber auch einige kritische Töne: „Es war kein schönes Spiel von uns“, resümierte sie. „Wir haben zu viele unnötige Fehler gemacht und Berlin dadurch im Spiel gehalten. Aber am Ende zählen die drei Punkte, und ich bin stolz auf die Moral des Teams.“

Bester Punktesammler war erneut Marika Loker, gefolgt von Kapitänin Fabienne Coenders und Doreen Luther. Trotz der Schwächen in Annahme und Aufschlag zeigten der Block und die Abwehr der Skurios Volleys, warum das Team so schwer zu schlagen ist. Für ihre unermüdliche Arbeit erhielt Konjer Chaine erstmals in dieser Saison die goldene MVP-Medaille, als wervollste Spielerinnen des Matches, die silberne MVP-Medaille erhielt Berlins Außenangreiferin Jovana Dordevic.

Nach sieben Auswärtsspielen in den ersten neun Saisonpartien freuen sich die Skurios Volleys nun auf ein Heimspiel-Doppel am kommenden Wochenende. Am Samstagabend geht es gegen die Binder Blaubären TSV Flacht, am Sonntagnachmittag wartet der SSC Freisen. Es bleibt abzuwarten, ob die Borkenerinnen vor heimischem Publikum in der Mergelsberg-Sporthalle an ihre Siegesserie anknüpfen können.

Text und Foto: Thomas Hacker