Drei-Satz-Sieg am Sonntagnachmittag
Drei-Satz-Sieg am Sonntagnachmittag
Nach einem 3:0-Sieg gegen den designierten Mitaufsteiger vom ETV Hamburg rückt für Borken die Meisterschaft immer näher
Am Sonntagnachmittag gab es in der 2. Volleyball Bundesliga Pro – powered by SnowTrex – nur ein einziges Match, und das versprach Spannung pur. Im Duell der designierten Erstliga-Aufsteiger – unsere Skurios Volleys auf Tabellenplatz eins und der ETV Hamburg auf dem siebten Tabellenrang – musste zugleich eine Serie reißen: Während die Skurios Volleys seit nunmehr 15 Spielen in Folge siegreich waren, nahm der ETV Hamburg aus den letzten acht Spielen immer mindestens einen Punkt mit. Nach nur 68 Spielminuten war das Match in der Mergelsberg-Sporthalle dann aber schon entschieden. Nach einem 3:0-Sieg (25:20, 25:22, 25:16) blieben alle drei Punkte im Westmünsterland.
Dass sich die Teams aus Borken und Hamburg zusammen mit Flacht auf den Weg in die 1. Liga machen, hätte vor Saisonbeginn kaum jemand geglaubt. Doch beide Teams verbindet seit Jahren mehr als nur das: Da wäre das Geschwister-Duo Zoe und Chaine, beide aus Emlichheim. Wie auch im Hinspiel am 5. Oktober setzte sich die kleinere Schwester durch. Borkens Co-Trainer Arne Ohlms und Hamburgs Cheftrainer Holger Schlawitz kennen sich bereits seit vielen Jahren. Und dann wäre da noch die Schützenhilfe, die Hamburg zur zweiten Borkener Meisterschaft beigetragen hat. Vor knapp drei Jahren, am 3. April 2022, verhalf ein etwas überraschender Sieg Hamburgs gegen den Tabellenzweiten aus Leverkusen den Skurios Volleys vorzeitig zur zweiten Meisterschaft in der 2. Volleyball Bundesliga Nord. Nach dem Borkener Sieg über Hamburg sind die Skurios Volleys der erneuten Meisterschaft – nun eine Etage höher – einen großen Schritt näher gekommen.
Als das Schiri-Duo Jana Posse und Dr. Thomas Asche um 15:00 Uhr das Spiel vor 542 Zuschauern eröffnete, sah es zunächst nicht danach aus, dass die Skurios Volleys nach nur drei Durchgängen jubeln würden. Dem ETV Hamburg war die Kraftanstrengung des Vorabends beim 3:2-Auswärtssieg gegen die DSHS SnowTrex Köln kaum anzusehen, und das Team ging – auch bedingt durch Borkener Eigenfehler – zunächst in Führung. Doch Borken, angeführt durch eine starke Kapitänin Fabienne Coenders, zog schnell das Tempo an und ging bald mit 5:4 in Führung. Beim Stand von 13:9 wurde es Hamburgs Coach Holger Schlawitz aber etwas zu viel, und er zog die erste Auszeit. Die Ansprache zeigte Wirkung, sodass vier Punkte später, beim 13:13, Danuta Brinkmann ihrerseits die Spielerinnen zur Auszeit zu sich holte. Anschließend wuchs der Vorsprung der Skurios Volleys auf die Hanseatinnen, die mit dem schnellen und kompromisslosen Borkener Spiel ihre Probleme hatten. Den ersten Satzball verwandelte schließlich die Borkener Kapitänin zum 25:20.
Auch im zweiten Durchgang ließ Borken nicht locker. Gleich zu Beginn legten sie mit einer 3:0-Führung los. Hamburg versuchte, mit Wechseln und Auszeiten gegenzusteuern, doch Borken hielt den Druck hoch. Lena Bernhard, die beim 4:4 für Rezija Mazure-Mago aufs Spielfeld kam, sorgte im Spielverlauf mit ihren zehn Angriffspunkten für die eine oder andere Sorgenfalte beim Gegner. Trotzdem lief es anfangs erneut unrund im Motor der Skurios Volleys, sodass Danuta Brinkmann Zuspielerin Hannah Rudde, Diagonalangreiferin Carolin Beining und Mittelblockerin Sara Marie Vindum Hansen für Sandra Hövels brachte. Das schien zu wirken, und auch wenn Hamburg nach einem zwischenzeitlichen 17:13 noch auf 23:22 verkürzen konnte, hatten die Gäste am Ende nichts zu lachen. Ein von Hamburgs Alexa Sophie Thaden ins Aus geschlagener Ball besorgte den noch fehlenden Punkt zum zweiten Satzgewinn.
Im dritten Satz zeigte sich dann doch die Borkener Dominanz der letzten Wochen. Die Skurios Volleys starteten stark, Hamburg nahm früh eine Auszeit beim Stand von 7:5, doch Borken war einfach zu dominant. Punkt für Punkt bauten sie ihre Führung aus, zwangen Hamburg zu weiteren Wechseln und setzten sich mit einer 16:9-Führung ab. Hamburg hatte sichtlich Schwierigkeiten mit den bestens aufgelegten Borkener Spielerinnen, zu denen auch die erst 18-jährige Stammspielerin Marika Loker zählt. Die Diagonalspielerin steuerte zum Borkener Sieg zehn wichtige Punkte bei und wurde durch Hamburgs Coach Holger Schlawitz später mit der goldenen MVP-Medaille geehrt – ihre erste holte sie übrigens im Hinspiel beim ETV Hamburg. Silber ging an die Libera von Hamburg, Jana-Marie Meiser. Spätestens beim Stand von 23:13 war klar, dass Borken sich diesen Sieg nicht mehr nehmen lassen würde. Mit zehn Matchbällen auf der Hand verwandelten sie schließlich souverän den dritten zum 25:16-Endstand – zum großen Jubel aller Fans in der Mergelsberg-Sporthalle.
„Großer Respekt für Hamburg nach dem 3:2 in Köln. Aber unser Spiel hat gegen diese kompakte Mannschaft gut funktioniert“, honorierte Danuta Brinkmann nach Spielende die Leistung des Gegners. Ähnlich sah das auch Zoe Konjer, die in ihrer Jugend beim SCU Emlichheim von Danuta Brinkmann trainiert wurde. „Borken hat unheimlich viel Druck gemacht. Das waren intensive Sätze, obwohl wir gut ins Match gefunden hatten.“
Nach dem 3:0, im Übrigen dem sechsten Drei-Satz-Sieg in Folge, empfangen die Skurios Volleys im vorletzten Saisonspiel die DSHS SnowTrex Köln. Mit mindestens zwei zusätzlichen Tabellenpunkten für die Gastgeberinnen könnte dann bereits die Meisterschaft entschieden werden – dann könnten sie vom Tabellenzweiten, den Roten Raben Vilsbiburg, nicht mehr eingeholt werden. Ob dem Team von Danuta Brinkmann das tatsächlich gelingt, wird sich am 29. März zeigen – dann vielleicht vor einer ausverkauften Kulisse in der Mergelsberg-Sporthalle.
Text und Foto: Thomas Hacker