Drei-Punkt-Sieg mit Schönheitsfehlern

Drei-Punkt-Sieg mit Schönheitsfehlern

Youngsters des VCO Münster nehmen den Skurios Volleys einen Satz ab

Insgesamt 108 Minuten benötigten die Skurios Volleys am Samstagnachmittag in Münster, um mit den nächsten drei Punkte die Tabellenführung in der 2. Volleyball-Bundesliga Nord weiter zu festigen. Doch der Tabellenführer tat sich beim Nachwuchsteam aus Münster, welches aktuell den vorletzten Tabellenplatz belegt, phasenweise deutlich schwerer als geplant und gab den dritten Satz sogar überraschend ab.

Es lief bei Teil eins des straffen Wochenend-Programms noch nicht alles rund, trotzdem freuten sich die Mannschaft sowie die mitgereisten Fans über den 3:1-Erfolg des Borkener Zweitligisten (25:19, 25:16, 15:25, 25:17). Dieser war der nunmehr 16. Saisonsieg der Skurios Volleys in Folge – aktuell wandeln die Borkener damit auf den Pfaden ihrer Zweitliga-Siegesserie in der Saison 2018/19, an dem am Ende die Meisterschaft stand. Zwischendurch aber machten sich so manche Sorgenfalten auf dem Gesicht von Borkens Trainer Chang Cheng Liu und seiner Co-Trainerin Lena Nelke breit.

„Es war nicht unser bestes Spiel“, fasste die Co-Trainerin das Geschehen anschließend zusammen. Denn so vieles, was sich die Skurios Volleys vorab vorgenommen hatte, allen voran druckvolle Aufschläge, bleiben sie ihren Fans an diesem Nachmittag häufig schuldig. Zwar waren die Gäste besonders in den ersten zwei Sätzen und später wieder im vierten, die auch aufgrund ihrer Erfahrung deutlich überlegenere Mannschaft, doch zeigten sich so manche vermeidbare Abstimmungs- und Eigenfehler, die einige Punkte kosteten. „In den ersten Sätzen waren wir zwar besser, konnten uns aber nie so richtig absetzen“, berichtete Lena Nelke. Hinzu kam, dass Münsters Annahme sehr gut funktionierte und das junge Team sehr variabel spielte. Nelke: „So kamen unsere ´kleinen Flauten´ im Spiel zustande.“

Der erste Satz begann recht unspektakulär und ging nach 25 Minuten auch so zuende. Borken war spielstärker als Münster, machte den Sack aber nicht frühzeitig zu. So gab es bei der 2. Technischen Auszeit gerade mal eine Vier-Punkt-Führung für die Skurios Volleys. Immerhin setzte sich der Gast anschließend leicht ab und verwandelte den zweiten Satzball zum 25:19-Endstand. Immerhin nutzte Chang Cheng Liu im ersten sowie im zweiten Satz die Gelegenheit durchzuwechseln. Auch der zweite Satz verlief anfangs recht unspektakulär. Eine Münsteraner Auszeit beim 19:10 aus Borkener Sicht sowie die vorherige Einwechselung der Zuspielerin Carla Fuchs brachte den Münsteranern neue Impulse, was Borken beim 19:13 zu einer Auszeit zwang. Trotzdem ging auch dieser Satz ungefährdet ins Westmünsterland.

Im dritten Satz kamen für Borken dann Mittelblockerin Johanna Gröger und Zuspielerin Zsófia Mészáros aufs Feld, während bei Münster wiederum die Zuspielerin Carla Fuchs auflief. Diese Personalie wirbelte die Borkener Mannschaft gehörig durcheinander. Trotz zweier Borkener Auszeiten und den Wechseln von Yina Liu für Zsófia Mészáros und Jana Röwer für Johanna Gröger war die Mannschaft „komplett von der Rolle“, wie Lena Nelke das später beschrieb. „Dabei hatten die Wechsel zum Satzbeginn gar nicht mal so schlecht funktioniert“, meinte sie, doch die Einwechselung bei Münster verunsicherte, was Carla Fuchs nach Spielende auch die silbernde MVP-Medaille einbrachte. Mit zehn Punkten Vorsprung ging dieser Satz dann schließlich an Münster.

Im vierten und letzten Satz waren die Skurios Volleys dann auf Wiedergutmachung bedacht und führte schnell deutlich. Kraftvolle Aufschläge und starke Angriffe, darunter von Doreen Luther, die später beste Spielerin des Matchs wurde, brachten Münsters Annahme immer wieder in Bedrängnis. Auch schraubten die Skurios ihre Eigenfehler deutlich runter. Als um 16.48 Uhr der dritte Borkener Matchball den 25:17-Endstand brachte, war die Freude bei den Gästen groß. Schnell legte sich dann auch die Anspannung bei den Skurios Volleys, die nach dem Sieg gegen den Tabellenvorletzten gerade einmal 23 Stunden später auch einen Sieg beim Tabellenletzten RC Sorpesee einfahren möchten.

Text und Foto: Thomas Hacker