„Die Spiele gegen Borken waren immer Highlights“ – bald spielt sie selbst für Borken

„Die Spiele gegen Borken waren immer Highlights“ – bald spielt sie selbst für Borken

Die erfahrene Außenangreiferin Madleen Piest verstärkt die Skurios Volleys in der 1. Bundesliga

Zwölf Jahre sind im Volleyball eine richtig lange Zeit. Seitdem spielen die Skurios Volleys in der 2. Volleyball Bundesliga – und Madleen Piest war so gut wie immer dabei. Bislang trennten sie und die Borkenerinnen jedoch jeweils das Netz, das ändert sich aber jetzt. Nach einer Saison in Niederbayern bei den Roten Raben Vilsbiburg sowie acht Spielzeiten an der Ostseeküste bei den Stralsunder Wildcats wechselt die erfahrene Spielerin und Teamkapitänin nun ins Westmünsterland. Dort wird sie als Außenangreiferin Teil des Teams, das in der Saison 2025/26 erstmals in der 1. Bundesliga Frauen aufschlagen wird.

An die neue Trikotfarbe wird sich die 186 Zentimeter große Mecklenburgerin sicher erst gewöhnen müssen. Doch eines bleibt gleich: ihre Rückennummer 15. Die trug Madleen Piest schon in Erfurt, Stralsund und Vilsbiburg – seit beeindruckenden 16 Jahren. Ebenso vertraut sind ihr die Skurios Volleys als Gegner: 18 Mal stand sie in der Liga bereits gegen Borken auf dem Feld, 14 Mal ging Borken dabei als Sieger vom Platz. Zwei Mal wurde Madleen zur silbernen MVP gewählt. „All die Jahre, in denen ich gegen und auch in Borken gespielt habe, waren immer ein Highlight und es ist immer sehr positiv in Erinnerung geblieben – vor allem bei der Atmosphäre in der Mergelsberg Sporthalle“, erinnert sie sich mit einem Lächeln.

Die Duelle hatten es in sich – mal ging es um die Achtelfinalqualifikation im DVV-Pokal, mal um die Meisterschaft. Und fast immer wurde verbissen, auf hohem Niveau gekämpft. „Es waren meistens sehr spannende und hochklassige Spiele“, sagt Madleen. „Vor allem das Meisterspiel in Stralsund ist eines der positiven Highlights meiner gesamten Karriere in meinen 16 Jahren in der 1. und 2. Volleyball Bundesliga.“ Auch die letzte Saison hatte es in sich: Mit den Roten Raben gewann sie ein enges 3:2 im Rabennest, doch im Rückspiel feierte Borken einen überraschend klaren 3:0-Heimsieg.

„Madleen ist eine sehr erfahrene Spielerin, die ihr Team auch in schwierigen Situationen helfen kann“, ist Borkens Trainerin Danuta Brinkmann von der 29-jährigen gebürtigen Mecklenburgerin überzeugt. „Ihre profihafte Einstellung und ihre Fähigkeiten auch abseits des Spielfelds haben mich persönlich bereits vor Jahren begeistert und ich habe ihre sportliche Entwicklung daher seit Jahren verfolgt.“ Beim VC Parchim begann Madleen mit dem Volleyballspielen, wechselte dann zum Schweriner SC, wo sie 2014 sogar in der Champions League auflief. Danach ging es zu den Stralsunder Wildcats, bei denen sie acht Jahre lang in der 2. Volleyball Bundesliga spielte. Zwischen 2016 und 2018 schlug sie schließlich in Thüringen bei Schwarz-Weiß Erfurt in der 1. Bundesliga auf. Nach weiteren Jahren in Stralsund zog es Madleen in der nun zu Ende gegangenen Saison nach Niederbayern, wo sie dem neu formierten Team der Roten Raben nach dem freiwilligen Abstieg als Kapitänin Halt gab – und es direkt zur Vizemeisterschaft führte.

Nun sagt Madleen, die bei Stralsund und Vilsbiburg bislang insgesamt fünf Spielzeiten lang das Kapitänsamt ausübte, den Bergen „Servus“ – es geht ins Westmünsterland. „Ich möchte mich sportlich weiterentwickeln und mit meiner langjährigen Erfahrung in der 1. und 2. Bundesliga die Erfolge mit Borken erweitern und feiern“, gibt sie sich selbstbewusst. „Ich kenne Danuta schon sehr lange und sie wollte mich in den letzten zehn Jahren schon für mehrere Stationen gewinnen“, erklärt die 29-Jährige augenzwinkernd. „Ein herzlicher Empfang, große Unterstützung in allen Bereichen, ein lautstarkes und volles Publikum bzw. eine lautstarke und volle Halle, sowie ein erfolgreiches Team mit vielen erfahrenen Spielern als auch jungen ´Wilden´“ – auf all das freut sich die Mecklenburgerin in Borken sehr.

Zuletzt spielte Madleen Piest auf der Diagonalposition, in Borken wird sie wieder als Außenangreiferin auflaufen. Madleen kann also beide Positionen spielen – und das kann in der 1. Bundesliga noch sehr wertvoll werden. In den kommenden Tagen heißt es für sie aber erst einmal Koffer packen. Ein neues Volleyball-Abenteuer wartet. Durch die vielen Spiele gegeneinander dürfte ihr die Ankunft in Borken recht leichtfallen. Langweilig wird ihr bei den Skurios Volleys bestimmt nicht – das weiß Madleen Piest nur zu genau.

Text; Thomas Hacker
Fotos: Hermann Boxleitner (Grafik: Lea Hacker)