Die Roten Raben lassen in Borken Federn
Die Roten Raben lassen in Borken Federn
Vor ausverkaufter Heimspiel-Kulisse gewinnen die Skurios Volleys mit 3:0 gegen den Tabellenzweiten aus Vilsbiburg
Es gibt Spiele, die lange in Erinnerung bleiben. Der Drei-Satz-Sieg der Skurios Volleys als Tabellenführer gegen den ärgsten Verfolger, die Roten Raben Vilsbiburg, gehört zweifellos dazu. Durch das in dieser Deutlichkeit überraschende 3:0 (25:20, 25:20, 25:16) setzten sich die Skurios Volleys nicht nur in gerade einmal 70 Spielminuten gegen den langjährigen Erstligisten durch, sondern bauten auch ihre Tabellenführung auf vier Punkte aus.
Besonders erfreulich: Die Meggi war erstmals seit dem 13. April 2019 wieder restlos ausverkauft – an jenem Tag holten die Westmünsterländerinnen ihre erste Meisterschaft in der Volleyball Bundesliga Nord. 1.040 Zuschauer waren am Samstagabend in der Halle – mehr geht nicht. Und die, die gekommen waren, dürften anschließend restlos begeistert gewesen sein.
Zwischen 19:00 Uhr und 20:23 Uhr zeigten die Skurios Volleys eine Spitzenleistung. Zur Freude aller Fans blieb der letzte Ball im Netz der Vilsbiburger hängen – das Spiel endete mit 25:16. Entsprechend euphorisch war Co-Trainer Arne Ohlms, der als Nordlicht nicht unbedingt für überschwängliches Lob bekannt ist: „Geil, einfach geil! Danke, Mädels“, kommentierte er den Erfolg. „Wenn ihr das wie heute aufs Parkett bringt – das ist das Schönste auf der Welt!“
Die Gäste aus Vilsbiburg erwischten den besseren Start und lagen schnell mit 6:9 in Führung. Nach einer weiteren Auszeit beim 11:15 fand Danuta Brinkmann offenbar die richtigen Worte. Eine Aufschlagserie von Fabienne Coenders brachte Borken mit 19:16 in Front – Vilsbiburg verlor den Rhythmus. Die Fans in der Meggi waren außer sich und pushten ihr Team weiter. Schließlich war es die erst 18-jährige Diagonalangreiferin Marika Loker, die mit einem kraftvollen Abschluss den ersten Satz mit 25:20 für Borken entschied.
Auch im zweiten Durchgang setzte sich der Borkener Erfolg – trotz eines schwächeren Starts – fort. Nach dem 6:6 übernahmen die Gastgeberinnen wieder das Kommando und bauten ihre Führung über 12:10 auf 18:13 aus. Zwar kämpften sich die Raben noch einmal heran, doch sie blieben erneut unter der 20-Punkte-Marke. Somit ging Borken mit einer 2:0-Satzführung in die zehnminütige Pause, in der die Cheerleader der Black Widows und der PeeWees die Zuschauer mit einer beeindruckenden Show begeisterten.
Nach der Pause legten die Skurios Volleys erst richtig los. Druckvolle Aufschläge, eine exzellente Blockarbeit und eine kompromisslose Abwehr – an diesem Abend passte einfach alles. Beim 12:3 hatte Vilsbiburgs Trainer Alberto Chaparro bereits seine zweite Auszeit genommen. Er versuchte mit Wechseln gegenzusteuern, doch Borken ließ sich nicht mehr aus der Ruhe bringen.
Beim Stand von 24:14 hatte Borken zahlreiche Matchbälle, und erst der dritte besiegelte den Heimsieg. Mit dem 25:16 brachen dann auch alle Dämme – die Fans feierten ihr Team frenetisch.
Für Madleen Piest, Kapitänin der Roten Raben, spielte die beeindruckende Kulisse eine entscheidende Rolle: „Wir wussten, dass die Stimmung hier unglaublich sein wird“, sagte sie und erkannte den Borkener Sieg als absolut verdient an.
Danuta Brinkmann zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: „Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, erklärte sie. „Das war der Schlüssel zum Erfolg. Ich bin einfach happy.“
Mit diesem Sieg im Rücken reisen die Skurios Volleys in einer Woche zu den Binder Blaubären nach Weissach-Flacht, während die Roten Raben Vilsbiburg noch an diesem Wochenende beim ETV Hamburg antreten. Sollten sie dort erneut Federn lassen, dürfte der Sonntagskaffee in Borken gleich noch ein wenig besser schmecken.
Text und Foto: Thomas Hacker