„Danish Dynamite“ auch in der nächsten Saison
„Danish Dynamite“ auch in der nächsten Saison
Sara Vindum Hansen fühlt sich bei den Skurios Volleys richtig wohl und verlängert ihren Vertrag
Vor knapp einem Jahr kam Sara Vindum Hansen erstmals nach Borken. Der Erlebniswelt Gesundheitscampus Borken und erst recht die Mergelsberg-Sporthalle beeindruckten sie auf der Rückreise aus dem Urlaub so sehr, dass sich die 187 Zentimeter große Dänin sofort im Westmünsterland wohlfühlte – auf und neben dem Spielfeld. Insgesamt 24 spannende Ligaspiele später hat die 26-jährige Mittelblockerin richtig Lust auf eine weitere Saison – auch Sara verlängert ihren Vertrag.
Die Saison 2023/24 war sehr intensiv für die Dänin, die sich gerne an den Gewinn des WVV-Pokals erinnert. Sie musste sich erst einmal an die vielen begeisterten Fans bei den Skurios-Heimspielen und so mancher Auswärtsfahrt gewöhnen. „Ich kann gar nicht aufhören, darüber nachzudenken oder zu reden, wie großartig die Unterstützung für unser Team ist. Die Atmosphäre bei Heimspielen ist absolut verrückt, so etwas habe ich noch nie erlebt“, blickt sie immer noch ungläubig auf die letzten Monate zurück. Als sie noch in Dänemark bei Ikast KFUM und ASV Elite oder beim belgischen Volley Saturnus Michelbeke spielte, war es weniger laut und mitreißend. „In Dänemark gibt es weniger Fans und viel weniger Leute, die in den Sport investieren wollen. Ich würde sagen, dass Volleyball in Borken in mancher Hinsicht besser ist als das, was man in Dänemark findet.“ In Borken genießt Sara die erstklassige Volleyball-Atmosphäre. „Die Unterstützung der Fans, vor allem, wenn wir am Boden liegen, ist etwas, das die Spielerinnen und die Mannschaft wirklich antreibt.“
Auch bei einer langjährigen Mitspielerin schwärmte Sara von Borken, sodass diese sich im Februar selbst ein Bild von Borken machte, mittrainierte – und schließlich unterschrieb. Mit der Libera Ditte Kjær Hansen spielen ab Herbst somit zwei dänische Spielerinnen für Borken – und bilden dann natürlich eine kleine WG. „Danish Dynamite“ im beschaulichen Westmünsterland also.
Beide standen Anfang Juni im Kader des dänischen Nationalteams und unterlagen in Brøndby knapp gegen Finnland, der sich fast ausschließlich aus Profi-Spielerinnen zusammensetzte. „Am Ende haben wir 2:3 verloren und trotzdem bin ich ziemlich stolz, da wir nur ein paar Tage Zeit hatten, uns auf das Spiel vorzubereiten“, blickt Sara auf das Spiel zurück. „Ich habe noch nie so viele Fans bei einem meiner Spiele im dänischen Nationalteam gesehen, es gab nicht genug Sitzplätze, sodass die Leute stehen mussten.“ Mangels großer finanzieller Möglichkeiten waren Spiele der dänischen Nationalmannschaft in den letzten Jahren selten. Umso schöner fände es Sara, wenn sie Ende August im engeren Kader der „Kvindelandsholdet“ stehen würde und im Rahmen der EM-Qualifikation gegen Belgien und Ungarn antreten könnte. „Die Mittelblocker-Position in der Nationalmannschaft ist wirklich schwierig“, weiß Sara. „Es gibt viele gute Mittelangreiferinnen, darunter auch Amalie Jørgensen, die letzte Saison für Münster gespielt hat. Ich hoffe natürlich und gebe mein Bestes, die Konkurrenz ist aber sehr groß.“
In Borken jedenfalls wird Sara zusammen mit Doreen Luther und Sandra Hövels in der Saison 2024/25 Borkens wieder Blockabwehr bilden. Danuta Brinkmann freut sich auf die große Dänin, die neben ihrem Job in einem Velener Unternehmen und dem Training auch regelmäßig Deutsch lernt. „Saras Wille ist riesig groß dazuzulernen und besser zu werden“, zeigt sich Borkens neue Trainerin beeindruckt von der Mittelblockerin. Besonders in der 2. Hälfte der letzten Saison lieferte Sara einige tolle Spiele ab. „Ich arbeite gerne mit Spielerinnen, die alles geben was sie können. Darauf freue ich mich.“
Aktuell genießt Sara die Ruhe in ihrer dänischen Heimat. „Ich freue mich schon jetzt sehr darauf, die Atmosphäre bei unseren Heimspielen wieder zu spüren und die Mannschaft der letzten Saison mit einigen neuen Spielerinnen weiter auszubauen.“ Wenn sie dann noch zusammen mit ihrer langjährigen Teamkollegin Ditte Kjær Hansen auf dem Spielfeld steht und gelegentlich mal daheim von ihrer Familie oder ihrem Freund live in der Meggi unterstützt wird, kann es kaum besser für Sara laufen.
Text und Foto: Thomas Hacker
Grafik: Lea Hacker