Borken mit 3:0-Gala zum Hinrunden-Ende

Borken mit 3:0-Gala zum Hinrunden-Ende

Glanzleistung gegen Stralsund führt zum 13. Liga-Sieg in Folge

In nur 65 gespielten Minuten die Stralsunder Hansekogge klar mit 3:0 (25:20, 25:14, 25:16) versenkt und zum Abschluss der Hinrunde mit 13 von 13 Siegen insgesamt 38 von 39 möglichen Punkten geholt – die Skurios Volleys schwimmen weiter auf einer Welle des Erfolgs. Am Samstagabend präsentierten sich die Stralsunder Wildcats beim inoffiziellen Herbstmeister der 2. Volleyball-Bundesliga Nord ausgesprochen zahm und ließen die Gastgeberinnen ungewohnt artig die drei Punkte da.

„Wer hätte das gedacht, dass wir zum Ende der Hinrunde da stehen, wo wir jetzt stehen“, staunte nach dem Match gegen Stralsund auch Borkens erst seit Saisonbeginn amtierende Co-Trainerin Lena Nelke. Bis auf die WVV-Pokalniederlage gegen die BayerVolleys vor wenigen Wochen erlebte sie bislang keine Niederlage ihrer Mannschaft, die sich auch im letzten Hinrundenspiel noch einmal von ihrer Schokoladenseite präsentieren wollte. „Mit einem 3:0 hätten wir nicht gerechnet, aber die Mädels waren heute wieder top in Form“, lobte die Co-Trainerin das wohl kleinste Zweitligateam, welche dafür umso erfolgreicher auftritt. Selbst als das Trainer-Team ab dem zweiten Satz auch der Bank bzw. Jugendspielerinnen Spielpraxis schenkte, blieb Borken klar die dominierende Mannschaft. Nelke: „Von daher ein großes Kompliment an die Mannschaft, dass sie das so durchgezogen hat.“

Im Vorfeld hoffte Stralsunds Trainer Robert Hinz noch auf einen schlechten Tag der Gastgeberinnen. „In neun von zehn Spielen gewinnen sie gegen uns“, äußerte er sich im Vorbericht gegenüber der Ostseezeitung – und merkte in der Borkener Mergelsberghalle schnell, dass er an diesem Abend kein womöglich besser verlaufendes zehntes Spiel erwischt hatte. Bereits im ersten Satz beim 4:1 für Borken nahm der in der Vorsaison noch als Cheftrainer vom BBSC Berlin tätige Coach seine erste Auszeit gegen die in gewohnter Besetzung auftretende Borkener Mannschaft. Kam er dadurch sogar zu einem Ausgleich, so lagen die Gastgeberinnen beim zwischenzeitliche 16:12 oder dem 22:18 schnell klar in Führung und zeigte dabei mehr Biss als sie Spielerinnen von der Ostsee. So gab Borkens Außenangreiferin Anika Brinkmann beim 23:19 einen Ball selbst im Liegen nicht auf. Als wenig später Stralsunds Anna-Lena Vogel einen Aufschlag ins Netz beförderte, war der Satz beim Stand von 25:20 auch schon vorbei.

Dass Stralsund, in den vergangenen Spielzeiten häufig im oberen Tabellendrittel vertreten, aktuell noch unkonstant spielt, sollte sich im zweiten Satz zeigen. Beide Stralsunder Auszeiten kamen beim 3:0 sowie 9:2 recht früh, brachten aber wenig. Ab dem zwischenzeitlichen 16:7 kamen auf Borkener Seite auch Ermira Kozl’onkov sowie die Nachwuchs-Spielerinnen Johanna Gröger und Marika Loker ins Spiel und zeigten sich ausgesprochen spielfreudig. Borken gab sich trotz der vielen Wechsel keine Blöße, zog gut durch uns gewann den Satz schließlich klar mit 25:14. Stralsund konnte in diesem Satz an seine im ersten Satz noch ansatzweise gute Feldabwehr sowie Blockarbeit nicht mehr anknüpfen und verlor den Satz daher ungewohnt klar, aber nicht unverdient.

Im letzten Satz gab Borkens Heacdcoach Chang Cheng Liu der Zuspielerin Zsófia Mészáros den Vorzug von Yina Liu, die bislang ein gutes Spiel zeigte. Der zweite Satz schien sich aber zu wiederholen, denn wiederum kamen die Gastgeberinnen besser in Spiel und Stralsund nahm beim 6:2 sowie beim 12:6 beide Auszeiten sehr früh. Auch kamen ab einem Zwischenstand von 16:8 für Borken die Spielerinnen zum Zuge, welche vorher eher die Ersatzbank drückten. „Es hat und gefreut, dass wir die Chance hatten komplett durchzuwechseln“, frohlockte Lena Nelke wenig später. „Das Team hat es möglich gemacht. Wir können ihnen jetzt auch bei den nächsten Spielen weiterhin Chance geben.“ Stralsund versuchte zumindest noch einmal sich aufzubäumen, doch als Jana Röwer um 20.41 Uhr endlich Borkens dritten Matchball zum 25:16 verwandelte, gab es für Mannschaft und Trainer kein Halten mehr – großer Jubel brach aus.

Auf der Gegenseite war Stralsunds Coach Robert Hinz recht enttäuscht vom Ergebnis seiner Mannschaft. „Ich habe mir erhofft, dass es zu einem knappen Spiel kommt“, berichtete er. „Da hätten aber ein paar Elemente mehr aufgehen müssen. Wir wollten mit starken Aufschlägen Druck ins Spiel bringen doch wir haben unsere Aufschläge nicht gut getroffen.“ Insgesamt befand er, dass seine Mädels 10 bis 20 Prozent unter ihrem Leistungsniveau geblieben waren. „Dementsprechend kann das Spiel so ausgehen.“

Jubel gab es nach dem Spiel noch für Stralsunds Außenangreiferin Madleen Piest für ihre erste MVP-Auszeichnung in dieser Saison. Von den Skurios Volleys konnte sich die Zuspielerin Yina Liu über die goldene MVP-Medaille freuen.

Zum Rückrundenstart treffen die Skurios Volleys in nur einer Woche in eigener Halle auf den SSF Fortuna Bonn. Co-Trainerin Lena Nelke findet dabei die Unterstützung der Mannschaft durch die Fans der Skurios Volleys sehr wichtig. „Das ist wirklich super hilfreich, wenn man den Support der Zuschauer im Rücken hat. Dafür vielen Dank!“

Text und Foto: Thomas Hacker