Befreiungsschlag misslungen!

Befreiungsschlag misslungen!

Nach 6 Tie-Breaks in Folge, von denen man sich in 5 Spielen geschlagen geben musste, wollten die Skurios Volleys Borken am Wochenende endlich den Befreiungsschlag schaffen.
Leider wurden die Münsterländerinnen schon in der Trainingswoche zuvor vom Verletzungspech heimgesucht. Universalspielerin Ricarda Hellmich laborierte an einer schweren Grippeerkrankung und im Donnerstagtraining verletzte sich noch Führungsspielerin Pia-Sabrina Walkenhorst am Knie so schwer, dass ein Einsatz für Samstag ausgeschlossen war. Trotz einer geschwächten Truppe wollte man gegen den RC Sorpesee die Punkte mit nach Borken holen. Leider sollte dies nicht einmal im Ansatz gelingen.
Wenig Selbstvertrauen, viele eigene Fehler, nur wenige druckvolle Aufschläge und so gut wie keine Wechselmöglichkeiten sorgten dafür, dass die Skurios Mädels am Ende klar mit 1:3 einer bitteren Niederlage einwilligen mussten.
Bereits im ersten Satz wurde deutlich, dass bei einigen Akteurinnen etwas die Hände zitterten. Die Skurios erwischten einen schlechten Start und gerieten schnell mit 2:8 und 10:16 in Rückstand. Am Ende stand der erste Satz nach 25 Minuten Spielzeit mit 19:25 für den RC auf dem Papier.
“Alles auf Anfang” war jetzt die Devise um Coach Chang Cheng Liu, der versuchte den Kopf seiner Spielerinnen frei zu bekommen. So startete man zumindest in den zweiten Satz etwas stabiler, so dass es zur ersten technischen Auszeit denkbar knapp 7:8 für die Gastgeberinnen stand. Leider konnte an diese Leistung nach der Pause nicht angeknüpft werden. Fehler um Fehler brachten die Skurios wieder in einen nahezu uneinholbaren Rückstand, so dass man in der Folge den Satz mit 9:16, 16:21 und schlussendlich mit 18:25 abgeben musste.
Nun hieß es im Trainerstab: “Alles oder nichts!” Coach Liu stelle seine Mannschaft nun fast komplett um, Kapitänin und eigentliche Mittelblockerin Lena Nelke ging nun auf die Diagonalposition, dafür rückte Simone Heynck in die Start-Sechs. Ewa Borowiecka – eigentlich Diagonalposition – und Johanna Müller-Scheffsky spielten, wie schon in den Sätzen zuvor auf der Annahme/ Außen-Position. Auch im dritten Satz sah es lange nach einer klaren Niederlage aus, als sich die Gäste nochmal aufbäumten und all ihren Mut zusammennahmen. So konnte man aus einem 12:16 und 18:21 Rückstand am Ende noch ein 25:22 rausholen und den ersten Satz des Abends gewinnen.
Ging da noch was? Immerhin waren die Skurios Volleys bis dato in dieser Saison in fast allen Spielen bis in den Tie-Break gegangen. Warum also nicht diesmal auch? So bot sich auch in diesem Satz nun endlich ein Spiel auf Augenhöhe, mit tollen Ballwächseln und klasse Abwehraktionen. Leider hatten die Gastgeber vom Ruderclub am Ende den längeren Atem, so dass sie Ende verdient den letzten Satz mit 12:16 und 21:25 nach Hause brachten. MVP für die Skurios Volleys wurde Johanna Müller-Scheffsky.
Jetzt muss der Fokus neu gelegt werden, um am kommenden Wochenende zum Heimspiel gegen die “Bundesstützpunktmannschaft” des USC Münster endlich wieder einen Sieg einspielen zu können.

Text: Markus Friedrich
Foto: Martin Klocke