3:0-Sieg trotz „angezogener Handbremse“

3:0-Sieg trotz „angezogener Handbremse“

Skurios Volleys gewinnen im ersten Rückrundenspiel vor heimischer Kulisse gegen SSF Fortuna Bonn

Im 14. Ligaspiel erfüllten die Skurios Volleys ihren vielen Fans und Unterstützern einen vorgezogenen Weihnachtswunsch – drei weitere Punkte für die Tabelle. Dass die Borkener Spielerinnen damit auch zum Hinrundenstart gegen den SSF Fortuna Bonn ihre eindrucksvolle Serie in der. 2. Volleyball-Bundesliga Nord fortsetzten, seit dem ersten Ligaspiel am 12. September gab es keine Niederlage, sorgte dabei für zusätzliche Begeisterung in der Mergelsberg-Sporthalle.

Selbst Borkens meist recht kritischer Trainer Chang Cheng Liu trat sechs Tage vor Heiligabend erstmals in dieser Saison ans Mikrofon. „Die Saison läuft bis jetzt gut“, ließ er die rund 185 Zuschauer wissen – hatte aber sogleich einen Wunsch: „Ich hoffe nach der Weihnachtspause und über Neujahr werden wir immer die gleiche Stärke haben.“ Sein Gegenüber, Bonns Trainer Sven Anton, zollte der Borkener Mannschaft und auch seinem Team Respekt. „Mehr als das Spiel ´Hase gegen Igel´ können wir nicht machen und ich denke das haben wir relativ gut gemacht“, bilanzierte er. Dass die Westmünsterländerinnen in zwei Spielen gegen seine Bonner Mannschaft nur einen Satz abgaben, ärgerte ihn natürlich etwas, doch sah er schon spielerische Unterschiede. „Borken hat verdient gewinnen. Die Mannschaft steht ja nicht umsonst auf Platz 1.“

Von diesem Unterschied, Bonn belegte vor dem Spiel Tabellenplatz 12, war hingegen im ersten Satz wenig zu verspüren. Borken setzte bis auf Libero Ermira Kozl’onkov auf seine bewährte Starting-Six und die rieb sich anfangs etwas die Augen. Schnell ging Bonn in Führung und bot dem Tabellenführer bis zur zweiten technischen Auszeit beim Stand von 16:14 für Borken ordentlich Paroli. Nach dem Spiel befand Borkens Co-Trainerin Lena Nelke, dass ihre Mannschaft „mit angezogener Handbremse“ gespielt hätte.  Als zum Ende des Satzes die Gastgeberinnen aber vermehrt vermeidbare Eigenfehler abstellten, ging auf Bonner Seite die Fehlerquote nach oben. So ging der erste Satz nach 23 Minuten am Ende mit 25:16 verdient nach Borken.

Auch in Satz zwei setzte das Borkener Trainerteam anfänglich auf seine erfahrenen Feldspielerinnen. Ab dem 15:8 aber begann Borken personell zu experimentieren und gab auch Johanna Müller-Scheffski oder Jugendspielerinnen wie Johanna Gröger oder Mia Feldhaus einige Spielanteile. Da sich diese Spielerinnen erst orientieren mussten, brachte dies etwas Instabilität ins Team, was sich auch beim Ergebnis niederschlug. Bonn kam so auf bis zu vier Punkte zu einem kurzen Comeback heran, sodass die Skurios Volleys beim Stand von 19:14 eine Auszeit nahmen und wieder mehr auf ihr Stammpersonal setzten. Am Ende ging auch dieser Satz mit 25:20 insgesamt doch recht deutlich an die Gastgeberinnen. Lena Nelke aber war insgesamt sehr zufrieden damit den Spielerinnen auch mal mehr Spielanteile zu geben: „Wir haben heute auch ein bisschen mehr ausprobiert.“ Nutznießerin der Personalrochade war dieses Mal vor allem Libera Ermira Kozl’onkov, die genauso wie der spätere MVP-Gewinnerin Doreen Luther oder auch Żaneta Baran ein wirklich gutes Spiel zeigten.

Auch im dritten und damit letzten Satz dieses Jahres präsentierten sich die Skurios Volleys nach der ersten technischen Auszeit zunehmend konstanter. Die Borkener Spielerinenn, die sich im Lauf der Saison erst zusammenfanden und somit viele Fans und auch das Trainerteam mit ihrer Konstanz teilweise überraschte, agierte sehr stark. Die Bonnerinnen hatten kaum Zeit sich auf die Angriffe einzustellen, hinzu kamen eine starke Annahme sowie eine Feldabwehr. Zur zweiten Technischen Auszeit lag Borken beim 16:11 schon fünf Punkte im Voraus und nur wenig später pfiff das Schiedsrichter-Duo Thomas Asche und Christian Thelen die Partie nach 25 Minuten ab. Die silberne MVP-Medaille ging dann an Bonns Libera Lina Adams, Gold wie bereits erwähnt an Mittelblockerin Doreen Luther von den Skurios Volleys.

„Das war heute eine gute Mannschafts- und Teamleistung“, frohlockte Borkens Co-Trainerin lena Nelke nach dem Spiel. „Fürs nächste Jahr wünsche ich mir, dass wir unsere Siegesserie weiterführen werden.“ Gleichzeitig bedankte sie sich auch bei den Fans: Es hat riesig Spaß gemacht.“ Nach dem offiziellen Teil bedankten sich auch die Spielerinnen auf ihre ganz eigene Weise bei ihren Fans: passend zur Weihnachtszeit gab es für jedes Mitglied der Helfer-Crew etwas Süßes. Für Teammanager Uli Seyer und seinen Zwillingsbruder Hans hatten sich die Mädels etwas Besonderes ausgedacht – ein Gedicht in elf Strophen. Da die letzte Strophe einen Blick aufs neue Jahr wirft, soll sie am Ende dieses Berichts stehen:

„Bald geht es wieder los, im neuen Jahr, hochmotiviert.
In der Pause noch einmal die Volleyballregel studiert.
In der Meggi starten wir bald erneut,
freuen uns auf tolle Spiele, von uns´rem Management betreut.“

Text und Foto: Thomas Hacker